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Caroline Wahl „Windstärke 17“ – Schuldgefühle nach dem Tod der Mutter

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Flucht aus der Wohnung der Kindheit

Einen Laptop, einen kaputten blauen Plastikkoffer mit Lieblingsklamotten und ihre Kopfhörer - mehr nimmt Ida nicht mit, als sie die Wohnung in der Fröhlichstraße 37 verlässt. Die Wohnung, in der sie mit ihrer älteren Schwester Tilda und ihrer Mutter aufgewachsen ist. Tilda ist schon lange ausgezogen, hat studiert und lebt jetzt als Professorin mit Freund und Kindern in Hamburg. Während sich in Tildas Leben alles wunderbar gefügt hat, stolpert Ida gerade von einem Unglück ins nächste. Und ihr wird klar: Sie muss raus aus der Fröhlichstraße.
Ich denke an die volle Wohnung, die ich zurücklasse, an Mamas Kleiderschrank, an ihre Klamotten in ihrem Kleiderschrank, an ihre Klamotten, die so lebendig nach ihr riechen, dass die Frau, der sie gehören, eigentlich nicht tot sein kann, nicht tot sein darf.

Quelle: Aus: „Windstärke 17“ von Caroline Wahl

Schuldgefühle gegenüber der Mutter

Die Mutter der beiden Schwestern ist tot. Mit dieser harten Nachricht beginnt Caroline Wahls Fortsetzung ihres gefeierten Debütromans „22 Bahnen“. Darin erzählte sie einfühlsam von Tilda und deren Verantwortung für Ida und ihre alkoholkranke Mutter. Der zweite Band mit dem Titel „Windstärke 17“ knüpft etwa 10 Jahre später an. Im Mittelpunkt jetzt: Ida. Aus der kleinen Schwester ist eine junge Frau Anfang zwanzig geworden. Ihre blonden Locken und ihre Vorliebe für knallige Kleidung hat sie behalten. Anstatt zu Malen wagt Ida die ersten Schritte als angehende Autorin. Doch das Schreiben liegt erst mal auf Eis: Ida ist diejenige, die ihre Mutter tot auffindet. Sie hat sich das Leben genommen. Und Ida fühlt sich schuldig. Hat sie sich um ihre Mutter zu wenig gekümmert? Dieser Gedanke zerfrisst Ida innerlich.
Ich hasse mich, ich hasse sie, und ich hasse alles. Sie wusste, als sie an diesem frühlingshaften Dienstag an meine Tür klopfte, dass sie gehen wird, und ich wusste es irgendwie auch. Und habe sie gehen lassen.

Quelle: Aus: „Windstärke 17“ von Caroline Wahl

Selbstzerstörerisch stürzt sich Ida in die Ostsee

Die alkoholkranke Mutter, die für ihre Töchter nicht da war – sie lässt Ida nicht los. Es gibt für sie nur einen Ausweg: Abhauen. Ihr Handy im Flugmodus und in ihrem Kopf ein wütender, selbstzerstörerischer Sturm. Ida landet auf Rügen. Dort stürzt sie sich in die Ostsee, wirft sich in die Wellen, bei jeder Windstärke, wie es der Titel bereits andeutet:
Ich höre das Pfeifen des Windes, das Klatschen der Wellen und schwimme weiter, weiß nicht, was das in mir ist, das mich trotz allem nicht wenden lässt, wende und lasse mich dann wie ein toter Fisch zurück Richtung Strand spülen.

Quelle: Aus: „Windstärke 17“ von Caroline Wahl

Wie im Märchen: Ida findet Zuflucht bei gastfreundlichen Menschen

Man bekommt Angst um diese Ida, die so hart mit sich selbst ist, die erst Hilfe findet, als sie zusammenbricht und ein älteres Ehepaar sie bei sich aufnimmt. Eine Ersatzfamilie, bei der es drei warme Mahlzeiten am Tag gibt, Kaffee und Kuchen und heiße Eukalyptus-Bäder. An diesen Stellen sind sie dann wieder da, die Märchenelemente, die Caroline Wahl so kunstvoll in ihre Bücher einflicht: Die auf Rügen gestrandete Nixe Ida findet Zuflucht bei gastfreundlichen Menschen. Nicht in einem Schloss, dafür aber in einem klassischen Ostsee-Backsteinhaus. Eigentlich leben Tilda und Ida in einer harten Realität, die jede Märchenwelt tilgt. Trotzdem schleicht sich die Märchenwelt immer wieder in die Realität ein. Und fordert ihre Heldinnen aufs Neue heraus.

Der Caroline-Wahl-Sound überzeugt auch im zweiten Band

Was Caroline Wahl bereits in „22 Bahnen“ gelungen ist, entwickelt sie jetzt in „Windstärke 17“ weiter: Sie erzählt in einer reduzierten, klaren Sprache, die sie mit ausgesuchten Details spickt. Kleidermarken oder Lebensmittelprodukte verraten nicht nur, in welchem Milieu die Figuren leben, sondern auch, was in den Figuren vor sich geht. Dieses Äußere verschränkt Caroline Wahl in ihrem zweiten Buch viel mehr mit Idas innerer Gefühlswelt. Und die ist meist eine sturmumtoste See.

Wasser ist das verbindende Element beider Bücher

Caroline Wahl gelingt es, berührend von Idas Kampf mit ihren inneren Dämonen zu erzählen. Und das in diesem Caroline-Wahl-Sound: Lakonisch, direkt, rhythmisch. Kurze Sätze, die sich immer wieder mal wiederholen und einen mit reinziehen in Idas Gefühlswelt. Und dann ist da natürlich das Wasser, das beide Bücher und beide Schwestern miteinander verbindet. In „22 Bahnen“ war es das Freibad, in dem Tilda Zuflucht vor der Welt gesucht hat. In „Windstärke 17“ ist es die grüngraue Ostsee, in die sich Ida regelmäßig stürzt. Und dank der Ida Zug für Zug Oberhand über ihre Geschichte gewinnen wird.

Weitere Infos zur Autorin:

Caroline Wahl wurde 1995 in Mainz geboren und wuchs in der Nähe von Heidelberg auf. Sie hat Germanistik in Tübingen und Deutsche Literatur in Berlin studiert. Danach arbeitete sie in mehreren Verlagen. 2023 erschien ihr Debütroman „22 Bahnen“, für den sie mit dem Ulla-Hahn-Autorenpreis, dem Grimmelshausen-Förderpreis und dem Buchpreis Familienroman der Stiftung Ravensburger Verlag ausgezeichnet wurde.
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Flucht aus der Wohnung der Kindheit

Einen Laptop, einen kaputten blauen Plastikkoffer mit Lieblingsklamotten und ihre Kopfhörer - mehr nimmt Ida nicht mit, als sie die Wohnung in der Fröhlichstraße 37 verlässt. Die Wohnung, in der sie mit ihrer älteren Schwester Tilda und ihrer Mutter aufgewachsen ist. Tilda ist schon lange ausgezogen, hat studiert und lebt jetzt als Professorin mit Freund und Kindern in Hamburg. Während sich in Tildas Leben alles wunderbar gefügt hat, stolpert Ida gerade von einem Unglück ins nächste. Und ihr wird klar: Sie muss raus aus der Fröhlichstraße.
Ich denke an die volle Wohnung, die ich zurücklasse, an Mamas Kleiderschrank, an ihre Klamotten in ihrem Kleiderschrank, an ihre Klamotten, die so lebendig nach ihr riechen, dass die Frau, der sie gehören, eigentlich nicht tot sein kann, nicht tot sein darf.

Quelle: Aus: „Windstärke 17“ von Caroline Wahl

Schuldgefühle gegenüber der Mutter

Die Mutter der beiden Schwestern ist tot. Mit dieser harten Nachricht beginnt Caroline Wahls Fortsetzung ihres gefeierten Debütromans „22 Bahnen“. Darin erzählte sie einfühlsam von Tilda und deren Verantwortung für Ida und ihre alkoholkranke Mutter. Der zweite Band mit dem Titel „Windstärke 17“ knüpft etwa 10 Jahre später an. Im Mittelpunkt jetzt: Ida. Aus der kleinen Schwester ist eine junge Frau Anfang zwanzig geworden. Ihre blonden Locken und ihre Vorliebe für knallige Kleidung hat sie behalten. Anstatt zu Malen wagt Ida die ersten Schritte als angehende Autorin. Doch das Schreiben liegt erst mal auf Eis: Ida ist diejenige, die ihre Mutter tot auffindet. Sie hat sich das Leben genommen. Und Ida fühlt sich schuldig. Hat sie sich um ihre Mutter zu wenig gekümmert? Dieser Gedanke zerfrisst Ida innerlich.
Ich hasse mich, ich hasse sie, und ich hasse alles. Sie wusste, als sie an diesem frühlingshaften Dienstag an meine Tür klopfte, dass sie gehen wird, und ich wusste es irgendwie auch. Und habe sie gehen lassen.

Quelle: Aus: „Windstärke 17“ von Caroline Wahl

Selbstzerstörerisch stürzt sich Ida in die Ostsee

Die alkoholkranke Mutter, die für ihre Töchter nicht da war – sie lässt Ida nicht los. Es gibt für sie nur einen Ausweg: Abhauen. Ihr Handy im Flugmodus und in ihrem Kopf ein wütender, selbstzerstörerischer Sturm. Ida landet auf Rügen. Dort stürzt sie sich in die Ostsee, wirft sich in die Wellen, bei jeder Windstärke, wie es der Titel bereits andeutet:
Ich höre das Pfeifen des Windes, das Klatschen der Wellen und schwimme weiter, weiß nicht, was das in mir ist, das mich trotz allem nicht wenden lässt, wende und lasse mich dann wie ein toter Fisch zurück Richtung Strand spülen.

Quelle: Aus: „Windstärke 17“ von Caroline Wahl

Wie im Märchen: Ida findet Zuflucht bei gastfreundlichen Menschen

Man bekommt Angst um diese Ida, die so hart mit sich selbst ist, die erst Hilfe findet, als sie zusammenbricht und ein älteres Ehepaar sie bei sich aufnimmt. Eine Ersatzfamilie, bei der es drei warme Mahlzeiten am Tag gibt, Kaffee und Kuchen und heiße Eukalyptus-Bäder. An diesen Stellen sind sie dann wieder da, die Märchenelemente, die Caroline Wahl so kunstvoll in ihre Bücher einflicht: Die auf Rügen gestrandete Nixe Ida findet Zuflucht bei gastfreundlichen Menschen. Nicht in einem Schloss, dafür aber in einem klassischen Ostsee-Backsteinhaus. Eigentlich leben Tilda und Ida in einer harten Realität, die jede Märchenwelt tilgt. Trotzdem schleicht sich die Märchenwelt immer wieder in die Realität ein. Und fordert ihre Heldinnen aufs Neue heraus.

Der Caroline-Wahl-Sound überzeugt auch im zweiten Band

Was Caroline Wahl bereits in „22 Bahnen“ gelungen ist, entwickelt sie jetzt in „Windstärke 17“ weiter: Sie erzählt in einer reduzierten, klaren Sprache, die sie mit ausgesuchten Details spickt. Kleidermarken oder Lebensmittelprodukte verraten nicht nur, in welchem Milieu die Figuren leben, sondern auch, was in den Figuren vor sich geht. Dieses Äußere verschränkt Caroline Wahl in ihrem zweiten Buch viel mehr mit Idas innerer Gefühlswelt. Und die ist meist eine sturmumtoste See.

Wasser ist das verbindende Element beider Bücher

Caroline Wahl gelingt es, berührend von Idas Kampf mit ihren inneren Dämonen zu erzählen. Und das in diesem Caroline-Wahl-Sound: Lakonisch, direkt, rhythmisch. Kurze Sätze, die sich immer wieder mal wiederholen und einen mit reinziehen in Idas Gefühlswelt. Und dann ist da natürlich das Wasser, das beide Bücher und beide Schwestern miteinander verbindet. In „22 Bahnen“ war es das Freibad, in dem Tilda Zuflucht vor der Welt gesucht hat. In „Windstärke 17“ ist es die grüngraue Ostsee, in die sich Ida regelmäßig stürzt. Und dank der Ida Zug für Zug Oberhand über ihre Geschichte gewinnen wird.

Weitere Infos zur Autorin:

Caroline Wahl wurde 1995 in Mainz geboren und wuchs in der Nähe von Heidelberg auf. Sie hat Germanistik in Tübingen und Deutsche Literatur in Berlin studiert. Danach arbeitete sie in mehreren Verlagen. 2023 erschien ihr Debütroman „22 Bahnen“, für den sie mit dem Ulla-Hahn-Autorenpreis, dem Grimmelshausen-Förderpreis und dem Buchpreis Familienroman der Stiftung Ravensburger Verlag ausgezeichnet wurde.
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