KI als Teammitglied: Richard von Schaewen über Aaron.ai
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Richard von Schaewen ist Mitgründer von Aaron.ai, einem Unternehmen, das sich auf KI-basierte Sprachassistenz im Gesundheitswesen spezialisiert hat. Mit seinem Team entwickelte er einen innovativen Telefonassistenten, der das Anrufmanagement in Arztpraxen revolutioniert. Diese Technologie wurde erfolgreich an Doctolib verkauft. Richard begann seine berufliche Reise mit einem EXIST-Stipendium und arbeitete zunächst an KI-Lösungen für große Unternehmen. Später verlagerte er seinen Fokus auf die Herausforderungen im Gesundheitswesen.
Der Ursprung von Aaron.ai und die Idee hinter der Technologie
Die Idee für Aaron.ai AI entstand nicht in einem plötzlichen Geistesblitz, sondern durch einen iterativen Prozess. Richard und sein Team starteten mit KI-Lösungen für Großunternehmen, stießen aber schnell auf das Potenzial, spezifische Probleme im Gesundheitswesen zu lösen. Der Durchbruch kam, als ein erster Prototyp in einer Augenarztpraxis getestet wurde, was den Grundstein für die Fokussierung auf Arztpraxen legte.
Die Lösung von Aaron.ai Ein KI-gestützter Telefonassistent
Im Gespräch beschreibt Richard von Schaewen, wie Aaron.ai Arztpraxen hilft, die enorme Belastung durch eingehende Anrufe zu bewältigen. Viele Anrufe in deutschen Arztpraxen bleiben unbeantwortet, was Patienten frustriert und das Personal überlastet. Der Telefonassistent von Aaron.ai nimmt Anrufe automatisch entgegen, fragt nach dem Anliegen und bearbeitet einfache Aufgaben wie Rezeptanforderungen oder Terminabsagen. In dringenden Fällen werden Anrufer an die Praxis weitergeleitet. Diese Lösung spart den Praxen Zeit, steigert die Zufriedenheit der Patienten und entlastet die Mitarbeitenden spürbar.
Der Weg zur Fokussierung auf Arztpraxen
Aaron.ai begann ursprünglich mit Lösungen für Großunternehmen wie die Deutsche Bahn und E.ON, bevor der Fokus auf Arztpraxen gelegt wurde. Der erste Durchbruch kam, als ein Prototyp in einer Augenarztpraxis getestet wurde und sofort positive Ergebnisse zeigte. Weitere Bekanntheit erlangte das Unternehmen durch seine Teilnahme an der „KBV-Zukunftspraxis“. Während der Corona-Pandemie konnte Aaron.ai Gesundheitsämter dabei unterstützen, die hohen Anrufvolumen zu bewältigen, was die Technologie in Deutschland weiter etablierte.
Herausforderungen und Anpassungen
Die Entwicklung eines Produkts für Arztpraxen stellte das Team vor spezifische Herausforderungen. Um die Arbeitsabläufe besser zu verstehen, verbrachten die Gründer viel Zeit in Praxen, beobachteten die Prozesse und sprachen mit dem Personal. Die Lösung musste flexibel genug sein, um den unterschiedlichen Anforderungen von Allgemeinmedizinern, Zahnärzten und anderen Fachrichtungen gerecht zu werden. Eine Funktion, die besonders geschätzt wird, ist die Transparenz über Anrufstatistiken, die den Praxen hilft, ihre internen Prozesse zu optimieren.
Zukunftsperspektiven: KI im Gesundheitswesen
Ein enormes Potenzial für KI sieht Richard von Schaewen, um das Gesundheitswesen nachhaltig zu verändern. Moderne Technologien erlauben es, dass Sprachassistenten natürlicher und menschlicher klingen, was die Interaktion für Patienten angenehmer macht. Durch die Integration mit Doctolib sollen in Zukunft weitere Funktionen wie automatisierte Terminvergaben und E-Rezeptverwaltungen entwickelt werden. Die langfristige Vision von Aaron.ai ist es, KI so einzusetzen, dass sie Menschen nicht ersetzt, sondern sie unterstützt und ihnen mehr Zeit für persönliche Betreuung ermöglicht.
Akzeptanz und Barrierefreiheit
Ein zentraler Aspekt der Technologie von Aaron.ai ist, dass einfache jeder sie einfach anwenden kann. Patienten müssen keine komplexen Interfaces verstehen, sondern können intuitiv in natürlicher Sprache mit dem Assistenten interagieren. Um die Akzeptanz zu fördern, erhalten die KI-Assistenten oft personalisierte Namen wie „Lisa“, wodurch sie als Teil des Teams wahrgenommen werden. Vor allem ältere Patienten profitieren von der Barrierefreiheit der Lösung und geben häufig positive Rückmeldungen.
Wirkung und Zahlen
Der Telefonassistent von Aaron.ai spart Arztpraxen monatlich bis zu 45 Stunden, was einer deutlichen Entlastung entspricht. Besonders im Kontext des Fachkräftemangels ist die Entlastung des Personals ein entscheidender Vorteil. Die Technologie ist schneller und kostengünstiger einzuführen als die Einstellung neuer Mitarbeiter. Für die Praxen ergibt sich dadurch ein wirtschaftlicher und organisatorischer Nutzen.
Vision einer KI-gestützten Gesundheitsversorgung
Richard von Schaewen betont, dass die Zukunft des Gesundheitswesens in der sinnvollen Integration von KI liegt. Diese Technologie soll Prozesse automatisieren, Barrieren senken und gleichzeitig die Menschlichkeit in der Patientenversorgung fördern. Aaron.ai und Doctolib möchten Vorreiter in dieser Entwicklung sein und so die Digitalisierung im Gesundheitswesen vorantreiben.
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