Fatma Kar und Cash für den Osten
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Gegen den Rechtsruck hilft so manches, Geld zum Beispiel. Fatma Kar und ihre Mitstreitenden haben sich diesem Gedanken angenommen und vor fünf Jahren den Verein Polylux gegründet. Die Idee dahinter: Spendengelder sammeln und unkompliziert an antifaschistische Initiativen und Projekte in ländlichen Regionen Ostdeutschlands verteilen.
Gerade im Superwahljahr 2024 ist das Netzwerk nochmal stark gewachsen und hat zahlreiche Fördermitglieder dazugewonnen. Denn: Polylux schafft es, den vielen Menschen, die sich gerade ohnmächtig fühlen, zu zeigen, wie viel Unterstützenswertes schon da ist.
Aufgewachsen ist Fatma Kar in einer kurdischen Familie mit Fluchtgeschichte in Eisenach in Thüringen. Sie kennt rassistische Beleidigungen und musste erleben, wie Neonazis vor der Geflüchtetenunterkunft aufmarschierten, in der sie als Kind lebte. Es sind Erinnerungen, die sie mit ihrem Aufwachsen verknüpft.
Doch als sie anfängt, sich in linken Räumen zu bewegen und aufzuhalten, lernt sie, dass es noch etwas anderes gibt als das braune Thüringen. „Das sind Orte, die waren total wichtig für meine Politisierung, aber auch einfach dafür, nicht rechter Gewalt ausgesetzt zu sein.“
Im Gespräch mit Host Ninia LaGrande erzählt Fatma Kar davon, welche Gratwanderung es ist, als Verein aus Dresden, Leipzig und Berlin heraus ländliche Projekte finanziell zu unterstützen. Es geht um den anderen Osten, der schon immer da war, jetzt aber endlich mehr Aufmerksamkeit bekommt, um Haushaltskürzungen und um Sozialarbeitende, die sich auch mit Motorrädern auskennen.
TRANSPARENZ
In der Schnellfragerunde erzählt Fatma Kar, dass sie gerade das Buch „Legende“ von Ronald M. Schernikau liest.
Als Beispiel für ein langlebiges antifaschistisches Projekt im ländlichen Raum nennt sie die Kulturstätte Siebenhitze in Greiz. Außerdem spricht Fatma Kar über das AKuBiZ in Pirna.
Ninia LaGrande erwähnt Joshi von der Punkband ZSK, der im September im Podcast zu Gast war und unter anderem über die Jugend-Initiative „Kein Bock auf Nazis“ gesprochen hat.
In der Kategorie Werbeanzeige verweist Fatma Kar auf Polylux und die dort gelisteten Projekte. Explizit nennt sie das Queere Jugendzentrum Mühlhausen und das „Dorf der Jugend“ im sächsischen Grimma.
Die Folge mit Fatma Kar wurde am 3. Dezember 2024 aufgezeichnet.
URHEBERRECHT
Im Intro des Podcasts zitieren wir:
Enissa Amani, aus: „Rebels. Ich rebelliere also bin ich“; Folge 2: „Die Macht der Comedy“ vom 13. Dezember 2022, ARD Kultur, Timecode: 00:11:26
Anja Reschke, aus: „Panorama“, Beitrag „Mein Nachbar ist Nazi“ vom 1. Juli 2022, NDR, Timecode: 00:00:05
Disarstar, aus: „Rebels. Ich rebelliere also bin ich“; Folge 1: „Die Macht der Musik“ vom 13. Dezember 2022, ARD Kultur, Timecode: 00:01:45
DANKSAGUNG
Redaktion: Melanie Skurt, Jasper von Römer; Hosts: Ninia La Grande, Stephan Anpalagan; Produktion: Benjamin Jenak; Artwork: Karla Schröder; Sprecherin: Leni Leßmann
FINANZIERUNG
Veto wird anteilig gefördert von der Schöpflin Stiftung, der GLS Treuhand und vom Presse- und Informationsamt der Bundesregierung.
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