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Tara Zahra – Gegen die Welt: Nationalismus und Abschottung in der Zwischenkriegszeit

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Stefan Zweig, der Kosmopolit, verstand die Welt nicht mehr:
Vor 1914 hatte die Erde allen Menschen gehört. Jeder ging, wohin er wollte, und blieb, solange er wollte. […] Man stieg ein und stieg aus, ohne zu fragen und gefragt zu werden, man hatte nicht ein einziges von den hundert Papieren auszufüllen, die heute abgefordert werden.

Quelle: Tara Zahra – Gegen die Welt: Nationalismus und Abschottung in der Zwischenkriegszeit

Mit diesem Auszug aus Zweigs Autobiographie „Die Welt von Gestern“ beginnt Tara Zahra ihr Buch „Gegen die Welt“, ihre Geschichte über „Nationalismus und Abschottung in der Zwischenkriegszeit“. Doch die Historikerin interessiert sich nur einleitend für die Perspektive des österreichischen Schriftstellers.

Erste „Globalisierung“ verschärft Ungleichheiten massiv

Im Zentrum ihrer Analyse steht viel mehr das, was Zweig und andere fortschrittsgläubige Internationalisten auf ihren Oberdecks nicht sahen: Nämlich die Ausbeutung und Drangsalierung der Reisenden in den Unterdecks.
Vor dem Ersten Weltkrieg konnten Zweig und [John Maynard] Keynes vor allem deshalb frei von bürokratischen Hindernissen durch die Welt reisen, weil sie wohlhabende, gebildete, weiße Europäer waren. […] Die Welt hatte vor 1914 durchaus nicht allen gehört, wohl aber Menschen wie Keynes und Zweig.

Quelle: Tara Zahra – Gegen die Welt: Nationalismus und Abschottung in der Zwischenkriegszeit

Die erste „Globalisierung“, die massive Ausdehnung von Welthandel und Arbeitsmigration im späten 19. Jahrhundert, hatte ihre Gewinne höchst ungleich verteilt, schreibt Zahra, und dabei enormen Unmut auf sich gezogen. Die Versorgungskrise durch den lahmgelegten Welthandel während des Ersten Weltkriegs verschärfte insbesondere in Mitteleuropa das Misstrauen gegen die wirtschaftlichen Abhängigkeiten. Die Spanische Grippe mit ihren Millionen von Toten ließ Einwanderung auf einmal als öffentliches Gesundheitsrisiko erscheinen. Der Quarantänezustand, einmal eingeübt, blieb aufrecht. Und die Weltwirtschaftskrise gab dem geschwächten System der internationalen Zusammenarbeit den letzten Rest.

Antiglobalistische Bewegungen beginnen an der Basis

Tara Zahra interessiert sich weniger für die viel beschriebenen ideologischen Kämpfe dieser Zeit. Ihr Fokus liegt auf dem Rückzug von der Welt, der in allen politischen Lagern schlüssig erschien. Ob im faschistischen Italien, im konservativen Österreich oder in den USA unter Roosevelt: Allerorts verfolgten Regierende eine Strategie der nationalen Souveränität, der Selbstversorgung, der „inneren Kolonisation“ und der massiven Beschränkung von Zu- und Abwanderung. Sie reagierten damit laut Zahra auf Druck aus dem Volk.
Antiglobalistische Bewegungen beginnen typischerweise an der Basis, mit aus der Masse kommenden Forderungen nach Land, nach Nahrung oder nach einer Entlastung von der Instabilität und Ungleichheit, die mit der Weltwirtschaft assoziiert werden.

Quelle: Tara Zahra – Gegen die Welt: Nationalismus und Abschottung in der Zwischenkriegszeit

Fast überall scheiterten die Versuche einer nationalen „Autarkie“ kläglich, urteilt Zahra, wenn sie nicht gar, wie im Fall Nazideutschlands, in einen beispiellosen Vernichtungskrieg um sogenannten Lebensraum mündeten.

Irritierende Parallelen zum Heute

Über die Biographien sehr unterschiedlicher Persönlichkeiten – vom tschechischen Schuhmogul Tomáš Baťa bis zur New Yorker Krankenschwester Lilian Wald – nähert sich die Autorin dieser Ära der „Deglobalisierung“, die uns irritierend vertraut erscheint. Zahra macht keinen Hehl daraus, dass die Phänomene und Entwicklungen der Gegenwart – Trump, Brexit, Flüchtlingskrise, zuletzt Covid -– ausschlaggebend für ihr Erkenntnisinteresse waren.
Die Vergangenheit soll uns helfen, die Gegenwart besser zu verstehen. In diesem Fall war ich jedoch eher überrascht, wie sehr die Gegenwart meine Sicht der Vergangenheit veränderte. […] Ich hoffe, dieses Buch wird einiges Licht auf die Vergangenheit und die Gegenwart werfen und seine Erkenntnisse reichen über den Augenblick hinaus, in den sie so eindeutig eingebettet sind.

Quelle: Tara Zahra – Gegen die Welt: Nationalismus und Abschottung in der Zwischenkriegszeit

Erkenntnisreich ist dieses Buch. Aber nicht nur das. Die originelle Konstruktion und Zahras prägnante Sprache verleihen dem schwierigen Stoff und der komplexen Argumentation eine wundersame Leichtigkeit. Dem Sog dieser großen, weltumspannenden Erzählung kann man sich nicht entziehen.
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Vor 1914 hatte die Erde allen Menschen gehört. Jeder ging, wohin er wollte, und blieb, solange er wollte. […] Man stieg ein und stieg aus, ohne zu fragen und gefragt zu werden, man hatte nicht ein einziges von den hundert Papieren auszufüllen, die heute abgefordert werden.

Quelle: Tara Zahra – Gegen die Welt: Nationalismus und Abschottung in der Zwischenkriegszeit

Mit diesem Auszug aus Zweigs Autobiographie „Die Welt von Gestern“ beginnt Tara Zahra ihr Buch „Gegen die Welt“, ihre Geschichte über „Nationalismus und Abschottung in der Zwischenkriegszeit“. Doch die Historikerin interessiert sich nur einleitend für die Perspektive des österreichischen Schriftstellers.

Erste „Globalisierung“ verschärft Ungleichheiten massiv

Im Zentrum ihrer Analyse steht viel mehr das, was Zweig und andere fortschrittsgläubige Internationalisten auf ihren Oberdecks nicht sahen: Nämlich die Ausbeutung und Drangsalierung der Reisenden in den Unterdecks.
Vor dem Ersten Weltkrieg konnten Zweig und [John Maynard] Keynes vor allem deshalb frei von bürokratischen Hindernissen durch die Welt reisen, weil sie wohlhabende, gebildete, weiße Europäer waren. […] Die Welt hatte vor 1914 durchaus nicht allen gehört, wohl aber Menschen wie Keynes und Zweig.

Quelle: Tara Zahra – Gegen die Welt: Nationalismus und Abschottung in der Zwischenkriegszeit

Die erste „Globalisierung“, die massive Ausdehnung von Welthandel und Arbeitsmigration im späten 19. Jahrhundert, hatte ihre Gewinne höchst ungleich verteilt, schreibt Zahra, und dabei enormen Unmut auf sich gezogen. Die Versorgungskrise durch den lahmgelegten Welthandel während des Ersten Weltkriegs verschärfte insbesondere in Mitteleuropa das Misstrauen gegen die wirtschaftlichen Abhängigkeiten. Die Spanische Grippe mit ihren Millionen von Toten ließ Einwanderung auf einmal als öffentliches Gesundheitsrisiko erscheinen. Der Quarantänezustand, einmal eingeübt, blieb aufrecht. Und die Weltwirtschaftskrise gab dem geschwächten System der internationalen Zusammenarbeit den letzten Rest.

Antiglobalistische Bewegungen beginnen an der Basis

Tara Zahra interessiert sich weniger für die viel beschriebenen ideologischen Kämpfe dieser Zeit. Ihr Fokus liegt auf dem Rückzug von der Welt, der in allen politischen Lagern schlüssig erschien. Ob im faschistischen Italien, im konservativen Österreich oder in den USA unter Roosevelt: Allerorts verfolgten Regierende eine Strategie der nationalen Souveränität, der Selbstversorgung, der „inneren Kolonisation“ und der massiven Beschränkung von Zu- und Abwanderung. Sie reagierten damit laut Zahra auf Druck aus dem Volk.
Antiglobalistische Bewegungen beginnen typischerweise an der Basis, mit aus der Masse kommenden Forderungen nach Land, nach Nahrung oder nach einer Entlastung von der Instabilität und Ungleichheit, die mit der Weltwirtschaft assoziiert werden.

Quelle: Tara Zahra – Gegen die Welt: Nationalismus und Abschottung in der Zwischenkriegszeit

Fast überall scheiterten die Versuche einer nationalen „Autarkie“ kläglich, urteilt Zahra, wenn sie nicht gar, wie im Fall Nazideutschlands, in einen beispiellosen Vernichtungskrieg um sogenannten Lebensraum mündeten.

Irritierende Parallelen zum Heute

Über die Biographien sehr unterschiedlicher Persönlichkeiten – vom tschechischen Schuhmogul Tomáš Baťa bis zur New Yorker Krankenschwester Lilian Wald – nähert sich die Autorin dieser Ära der „Deglobalisierung“, die uns irritierend vertraut erscheint. Zahra macht keinen Hehl daraus, dass die Phänomene und Entwicklungen der Gegenwart – Trump, Brexit, Flüchtlingskrise, zuletzt Covid -– ausschlaggebend für ihr Erkenntnisinteresse waren.
Die Vergangenheit soll uns helfen, die Gegenwart besser zu verstehen. In diesem Fall war ich jedoch eher überrascht, wie sehr die Gegenwart meine Sicht der Vergangenheit veränderte. […] Ich hoffe, dieses Buch wird einiges Licht auf die Vergangenheit und die Gegenwart werfen und seine Erkenntnisse reichen über den Augenblick hinaus, in den sie so eindeutig eingebettet sind.

Quelle: Tara Zahra – Gegen die Welt: Nationalismus und Abschottung in der Zwischenkriegszeit

Erkenntnisreich ist dieses Buch. Aber nicht nur das. Die originelle Konstruktion und Zahras prägnante Sprache verleihen dem schwierigen Stoff und der komplexen Argumentation eine wundersame Leichtigkeit. Dem Sog dieser großen, weltumspannenden Erzählung kann man sich nicht entziehen.
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