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Christine Scheffler über den Wandel im Job-Markt: “Das Thema Haltung hat eine unglaubliche Relevanz”

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Heike Turi im Gespräch mit Christine Scheffler

Optimistin: Christine Scheffler hatte "Glück im Leben" und ist "in den richtigen Momenten durch die richtigen Türen gegangen", sagt sie im turi2 Jobs-Podcast. Die Personal­chefin von ProSiebenSat.1 möchte nun Menschen, die "nicht so viel Glück hatten", dabei unterstützen, ihren Weg zu gehen. Im Gespräch mit turi2-Verlegerin Heike Turi verrät sie, dass es aber auch in ihrem Leben Dinge gibt, "die nicht geglückt sind". Doch sowohl die Absage der Journalisten­schule als auch der mehrfache Studienfach-Wechsel seien für sie Schritte gewesen, um herauszufinden, "was mir wirklich Spaß macht". Grundsätzlich findet Scheffler: "Wer nie gescheitert ist, hat vielleicht nicht genug ausprobiert."

Nach diesem Motto führt sie auch ihre Bewerbungs­gespräche. Es gehe weniger um den "super-straighten Lebenslauf" als darum, was die Bewerberinnen für Menschen sind: "Wissen sie, wo sie hin wollen? Haben sie aus Fehlern gelernt und sich weiterentwickelt?" Scheffler höre vor allem auf das, "was nicht gesagt wurde" und spreche direkt Stationen an, welche die Bewerberinnen schnell überspringen. "Es ist spannender, Menschen zu haben, die sich ihren Weg selbst bauen und ihn dann auch gehen", sagt die Personal­vorständin. Aber auch Dinge wie Auslands­erfahrungen seien wichtig: "Da lernt man unglaublich viel über sich und über das, was einem wichtig ist."

In den vergangenen Jahren beobachtet Scheffler, dass Themen wie Personal und Nachhaltigkeit immer wichtiger werden. "Der Bewerber­markt hat sich komplett gedreht." Für Arbeitgeber sei es "unglaublich wichtig, für Menschen attraktiv zu sein, sie zu halten, sie weiter­zu­entwickeln, sie zu binden". Für Arbeit­nehmer habe auch die Haltung eines Unternehmens eine "unglaubliche Relevanz". In Zeiten "in denen man schnell die Orientierung verliert, will man einen Arbeitgeber, der Position bezieht".

Christine Scheffler ist eines von 100 Jobs-Vorbildern aus der turi2 edition #17. Das Buch zum Thema "Arbeiten in der Kommunikation". Die Podcast-Reihe turi2 Jobs begleitet die Buch-Veröffentlichung und die neue Jobs-Plattform turi2.de/jobs.

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Heike Turi im Gespräch mit Christine Scheffler

Optimistin: Christine Scheffler hatte "Glück im Leben" und ist "in den richtigen Momenten durch die richtigen Türen gegangen", sagt sie im turi2 Jobs-Podcast. Die Personal­chefin von ProSiebenSat.1 möchte nun Menschen, die "nicht so viel Glück hatten", dabei unterstützen, ihren Weg zu gehen. Im Gespräch mit turi2-Verlegerin Heike Turi verrät sie, dass es aber auch in ihrem Leben Dinge gibt, "die nicht geglückt sind". Doch sowohl die Absage der Journalisten­schule als auch der mehrfache Studienfach-Wechsel seien für sie Schritte gewesen, um herauszufinden, "was mir wirklich Spaß macht". Grundsätzlich findet Scheffler: "Wer nie gescheitert ist, hat vielleicht nicht genug ausprobiert."

Nach diesem Motto führt sie auch ihre Bewerbungs­gespräche. Es gehe weniger um den "super-straighten Lebenslauf" als darum, was die Bewerberinnen für Menschen sind: "Wissen sie, wo sie hin wollen? Haben sie aus Fehlern gelernt und sich weiterentwickelt?" Scheffler höre vor allem auf das, "was nicht gesagt wurde" und spreche direkt Stationen an, welche die Bewerberinnen schnell überspringen. "Es ist spannender, Menschen zu haben, die sich ihren Weg selbst bauen und ihn dann auch gehen", sagt die Personal­vorständin. Aber auch Dinge wie Auslands­erfahrungen seien wichtig: "Da lernt man unglaublich viel über sich und über das, was einem wichtig ist."

In den vergangenen Jahren beobachtet Scheffler, dass Themen wie Personal und Nachhaltigkeit immer wichtiger werden. "Der Bewerber­markt hat sich komplett gedreht." Für Arbeitgeber sei es "unglaublich wichtig, für Menschen attraktiv zu sein, sie zu halten, sie weiter­zu­entwickeln, sie zu binden". Für Arbeit­nehmer habe auch die Haltung eines Unternehmens eine "unglaubliche Relevanz". In Zeiten "in denen man schnell die Orientierung verliert, will man einen Arbeitgeber, der Position bezieht".

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Fertig, los: In dieser Woche beginnt mit der Fußball-EM der Sportsommer 2024. Das sind gute Zeiten für TV-Sender, vor allem, wenn sie Sportrechte haben. Markus Spangler, zuständig für Ad Sales, und Marion Rathmann, verantwortlich für das Programm der Sender von Warner Brothers Discovery, freuen sich im turi2 Podcast über die kommenden Lagerfeuer-Momente – vor allem im Rahmen von Olympia. Im Gespräch mit turi2-Chefredakteur Markus Trantow erklären sie ihre Strategie: "Wir sind die erste Anlaufstelle für die wahren Sportfans", sagt Spangler, dessen Eurosport alle Medaillen-Entscheidungen im Free-TV zeigen will, in der "Medal Zone", einer Art Olympia-Konferenz. Wer sich in die einzelnen Wettbewerbe vertiefen wolle, müsse den Streaming-Dienst Discovery+ abonnieren. Damit beschreibt Spangler auch, wie sich der Sender von ARD und ZDF abhebt, die mehr Sport im Free-TV zeigen: Man setze auf Emotionen, auf Nähe zu den Athleten und eine Kooperation mit dem DOSB. Mit Blick auf den Werbemarkt sieht Ad-Sales-Mann Spangler wieder bessere Zeiten nach dem schwierigen Jahr 2023. So performten seine Sender "vielleicht noch ein bisschen besser" als von der Privat-Medien-Lobby Vaunet zuletzt für die Branche prognostiziert. "Sportjahre waren in der Vergangenheit immer sehr, sehr positive Jahre", sagt Spangler, hofft aber darauf, dass der Schwung, den der Sport bringt, noch zunimmt. Er ist zuversichtlich, denn man befinde sich noch am Anfang der Saison. Marion Rathman blickt auf das übrige Portfolio von Warner Brothers Discovery, auf Sender wie Dmax, TLC und Tele 5 und holt schon mal ein paar Highlights, die sie am Donnerstag bei den Screenforce Days der Werbekundschaft präsentieren wird, hinter dem Vorhang hervor. Sie verweist auf den 18 Geburtstag des Männersenders Dmax, der in der Jubiläumssaison viele neue Staffeln bekannter Blaulichtformate bringen wird. Dazu freut sie sich auf die neue Doku-Soap: "Der Platzwart – Camping unter Palmen", ein Spinoff der Serie "Der Camping-Clan". Im Frauensender TLC schwingt zudem demnächst die US-Richterin "Judge Judy" den Hammer und Tele 5 wartet mit einer Helden-Reihe um Arnold Schwarzenegger, Sylvester Stallone und Jean-Claude van Damme auf. Angesprochen auf die wachsende Streaming-Konkurrenz ist Rathmann davon überzeugt, dass es noch lange ein Nebeneinander von Streaming und linearem TV geben wird, auch weil das Angebot von Netflix und Co dem Fernsehen immer ähnlicher werde: "Der Content funktioniert meist auf beiden Wegen". Bei Tele 5 geht denn auch noch in diesem Jahr die dritte Staffel der ursprünglich fürs Streaming produzierten Serie "Star Trek Picard" über den Sender.…
 
"Die Unterscheidung zwischen E- und U-Musik ist so was von überholt" Musik-Enthusiast: “Was uns als Menschen immer noch berührt, ist das Menschliche, was nicht kalkulierbar ist”, sagt Musik­wissen­schaftler Markus Henrik, alias Dr. Pop, im turi2-Podcast. “Die Leute sehnen sich sehr nach hand­gemachter Musik”, was auch den Erfolg von Stars wie Ed Sheeran oder Taylor Swift erkläre. Im Radio, in Videos und auf der Bühne analysiert er die Methoden der Musik­industrie und nimmt Pop­songs auseinander. In seinem Studio hat er mehr als 20 teils historische Keyboards, um etwa typische 80er-Jahre-Sounds nachzustellen. Im Gespräch mit turi2-Redakteur Björn Czieslik erklärt Dr. Pop, warum Musik­titel aufgrund der Streaming-Prinzipien immer kürzer werden und wie Bands mit Krimskrams-Fanboxen ihre Chart-Position verbessern. Er plädiert dafür, Popmusik den gleichen Stellen­wert einzuräumen wie Klassik und Kinder schon früh musikalisch zu bilden. Links: Text-Zusammenfassung https://www.turi2.de/community/podcast-dr-pop/ Beiträge der turi2 Themenwoche Audio https://www.turi2.de/community/themenwoche-audio/ Website von Dr. Pop https://www.dr-pop.de/ Radio-Report "The Power of Radio" von XPLR Media in Bavaria https://www.xplr-media.com/de/radio-report.html…
 
“Wir machen keinen Leerlauf-Scheiß" Geschichtenerzähler: "Eine aufsehener­regende Person allein reicht für uns nicht", sagt Podcast-Macher Khesrau Behroz im turi2-Podcast über die Suche nach guten Geschichten für Doku-Podcasts. Die Story sollte "eine weitere Dimension, eine weitere Ebene mitbringen, nämlich die der gesell­schaftlichen Relevanz". In "Cui Bono: WTF happened to Ken Jebsen?" thematisiert er Verschwörungs­ideologien, in "Wer hat Angst vorm Drachenlord?" befasst er sich mit Cybermobbing. Seine jüngste Produktion "SchwarzRotGold: Mesut Özil zu Gast bei Freunden" erzählt vom Aufstieg und Fall des Fußball-Superstars Mesut Özil – aber auch von der deutschen Gesellschaft, in der das passiert. Im Gespräch mit turi2-Redakteur Björn Czieslik erzählt Behroz, was ihn am Storytelling reizt, warum er auch unsympathischen Protagonisten mit Empathie begegnet und warum sich auch Doku-Podcasts gut zur Vermarktung eignen. Dieser Podcast ist Teil der Agenda-Wochen 2024. Bis 17. Dezember blickt turi2 in Interviews, Podcasts und Gast­beiträgen zurück auf 2023 und voraus auf 2024. Zusammenfassung des Podcasts als Text: https://www.turi2.de/community/podcast-khesrau-behroz/ turi2 Agenda-Wochen 2024: https://www.turi2.de/community/agenda-wochen-2024/ Undone: https://undone.work/ "Cui Bono"-Podcast: https://cui-bono.podigee.io/ Mesut-Özil-Podcast: https://plus.rtl.de/podcast/schwarzrotgold-mesut-oezil-zu-gast-bei-freunden-hv80vh4hi55wd…
 
turi2 Chefredakteur Markus Trantow im Gespräch mit Satiriker und Entertainer Oliver Kalkofe. Unter Medienjunkies: “Ich habe mich schon als Kind zu allem hingezogen gefühlt, was auf Bildschirmen geschieht – egal ob Fernseher oder Kinoleinwand”, sagt TV-Kritiker und Satiriker Oliver Kalkofe im turi2 Jobs-Podcast. Mit Chefredakteur Markus Trantow spricht Kalkofe über seine Karriere, die beim Radio begann und ihn inzwischen regelmäßig in politische Talkshows wie “Maischberger” führt. Er erklärt, dass das Kultformat “Kalkofes Mattscheibe” aus dem Gefühl heraus entstanden sei, dass er sich vom Fernsehen verarscht fühlte. Nach nun zwei Jahren “Mattscheiben”-Pause kann sich der TV-Terminator vorstellen, das Format wiederzubeleben: “Das Fernsehen braucht sowas wie die Mattscheibe”, sagt er, ergänzt aber das die Sendung vergleichsweise teuer, weil technisch aufwändig sei. Viele Sender würden sich eine solche Produktion heute nicht mehr leisten. Kalkofe teilt auch seine Sicht auf die Inflation der Streamingdienste und äußert sich enttäuscht von Netflix: Eine kurze Zeitlang hätten die Streamer die Spitze der Kreativität dargestellt, heute sei das anders. “Wenn ich früher bei Netflix etwas geguckt habe, dann war das ein Gütesiegel, heute sind drei Viertel der von Netflix in Auftrag gegebenen Serien und Filme das, was früher in der Videothek ganz hinten stand: Mogelpackungen.” Grundsätzlich beobachtet Kalkofe ähnliche Entwicklungen wie schon bei Radio und TV. Wenn ein Sender etwas Kreatives, Cooles erfunden habe, habe das immer sein Publikum gefunden und Geld verdient. Wenn dann Konzerne darauf aufmerksam wurden, sei man gierig geworden, habe Kosten reduziert und sich nicht mehr auf die eigene Kreativität, sondern auf Marktforschung verlassen. Kritisch sieht der Satiriker auch die Influencer-Ökonomie: “Einfach stumpf jeden Scheiß zu präsentieren und die Leute anzulügen – ich würde mich vor mir selbst schämen”, sagt er und hofft, dass er, müsste er seine Karriere heutzutage starten, niemals Influencer werden würde. Er erinnert sich an die “Influencer” seiner Jugend – Werbefiguren wir “Herr Kaiser” von der Hamburg Mannheimer oder “Klementine” von Ariel. “Wir wären nie auf die Idee gekommen, denen eine Postkarte zu schicken: ‘Klementine, ich finde dich so süß. Deine Latzhose ist so geil.’” Dass es gelinge, junge Menschen so zu täuschen, dass sie “Influencer, die ihnen nur Scheiße verkaufen”, mögen und ihnen folgen, findet Kalkofe “gruselig”. Gegen den Kurzvideo-Dienst TikTok hat Kalkofe eine regelrechte Abneigung, auch wenn er findet, dass dort viel Kreatives passiert. Das schnelle “Zack-Zack-hintereinander- Wegkonsumieren” sei für ihn allerding wie “eimerweise Popcornfressen, irgendwann wird einem davon schlecht. Im Bauch und im Kopf”. Abseits des Entertainment-Bereichs findet Kalkofe es sogar gefährlich, dass die Aufmerksamkeitsspanne vieler Menschen immer kürzer wird. Etwa wenn nur noch eine Schlagzeile gelesen werde, nicht aber der längere, kompliziertere Text darunter. Im Podcast spricht Kalkofe außerdem über seine enge Freundschaft zum verstorbenen Entertainer und Schlager-Sänger Achim Mentzel, die sich daraus entwickelt hatte, dass erst Kalkofe Mentzel und dann Mentzel Kalkofe auf die Schippe genommen hat. Er erklärt, dass er bei seinem Kultformat “Die schlechtesten Filme aller Zeiten” einen Unterschied macht zwischen Filmen, die mit Leidenschaft an die Wand gefahren wurden, und Streifen, die einfach ein “böses” oder “erbärmliches Menschenbild” propagieren. Zudem geht es um eine mögliche Fortsetzung der Kino-Reihe “Der Wixxer” und Kalkofes Umgang mit der Wut des Publikums. Dieser Podcast ist Teil der Screen-Wochen bei turi2. Bis 8. Oktober beschäftigen wir uns auf turi2.de mit Entwicklungen und Trends für Bildschirme – von der Smartwatch bis zum großen Werbescreen. Foto: Picture Alliance Mehr zum Thema: Das große Buch vom Bildschirm: Smartphones, Flatscreens, Groß­bild­schirme – Digitalisierung und Bewegt­bild verändern unser Leben und unsere Kommunikation. Die [turi2 edition #22](https://www.turi2.de/edition22/) beleuchtet die Kommunikationstrends rund um TV, Streaming, Video, DOOH, Smartphone und Gaming. Wir haben das neue Marketing rund um Content Creators, Social Media und Video auf dem Schirm. Wir stellen Vor­bilder, Trend­setter und Regel­brecher­innen vor. Erzählen Erfolgs­stories aus dem neuen, digitalen Medien- und Marketing-Business. [turi2.de](https://www.turi2.de/bestellen/) (E-Paper bestellen)…
 
Diversity-Flüsterin: Tijen Onaran weiß, dass sich viele Menschen an ihr reiben – “sowohl positiv als auch negativ”, sagt sie im turi2 Wissen-Podcast mit Redakteurin Pauline Stahl. Hinzu komme, dass die Unternehmerin, Autorin und Gründerin mit Diversität oder Frauen und Karriere für Themen steht, die eine große Angriffs­fläche bieten. Ihr politischer Hintergrund sei ihr da zugute gekommen. Im Alter von 20 Jahren hat Onaran für die FDP im Landtag kandidiert und “von der Pike auf gelernt”, mit Kritik von allen Seiten umzugehen. “Da kam alles zusammen, was provoziert: FDP, Frau und Migrations­geschichte”, sagt Onaran. Auch das vergangene Jahr habe sie sehr geprägt. Durch ihre gestiegene Sichtbarkeit seien auch immer mehr Menschen auf sie aufmerksam geworden, “die das alles nicht so toll finden”. Mittlerweile hat die 38-Jährige ihre eigenen Tools entwickelt, mit Kritik umzugehen. Das wichtigste Learning sei, “nie in der Emotion auf etwas zu reagieren”. Weil ihr Job jedoch häufig auf Emotionen beruht, “darf das Fell auch nicht zu dick sein”, sagt Onaran. Ihre Unternehmen Global Digital Women und ACI Consulting “leben durch mich als Person”. Wäre Onaran “eiskalt”, würde das nicht funktionieren. Das führe allerdings dazu, dass Angriffe und Kritik auch immer sie als Person treffen. Geholfen habe ihr, dass sie in ihre Personen­marke hinein­gewachsen ist. “Ich war nicht von heute auf morgen präsent, sondern habe mir meine Sichtbarkeit langsam aufgebaut”, sagt Onaran. So konnte sie sich genau überlegen, wofür sie stehen will. Ihrer Meinung nach sollte man sich immer überlegen, wie man wahr­genommen werden will, “egal, ob man in der Öffentlichkeit steht”. Eine gewisse Sichtbarkeit haben schließlich alle – sei es nur in einem kleinen Kreis aus Familie, Freunden oder Kolleginnen. Frauen sind dabei immer “anderen Maßstäben” ausgesetzt als Männer, weiß Onaran. In ihren Beratungen erlebe sie häufig, dass Frauen sich eine erhöhte Sichtbarkeit nicht antun wollen, weil vermehrt beobachtet und beurteilt wird. “Dann wagst du es als Frau vielleicht noch, deine Haare zu kämmen oder etwas nettes anzuziehen und dann ist es gleich ganz schlimm.” Frauen müssten sich sowieso schon durchsetzen, “dann möchten sie sich nicht noch dieser Bewertungs-Matrix aussetzen”. Auch für Onaran ist es täglich eine bewusste Entscheidung, aufzufallen, weil es immer in einer erhöhten Angreifbarkeit resultiere: “Das erfordert Mut”. Onaran erzählt außerdem, was sie von ihrem peinlichsten Moment auf einer großen Bühne gelernt hat und erklärt, warum Instagram-Stories über vergessene Wäsche anderen Frauen besonders viel Mut machen kann. Dieser Podcast ist Teil der turi2 Markenwochen – bis 11. Juni beschäftigen wir uns auf turi2.de mit starken Marken und den Menschen dahinter.…
 
"Ich war Bild": Ex-Bild-Chefredakteur Kai Diekmann im Interview von Markus Trantow Kai got the Feeling: “Mitunter schmerzt” Kai Diekmann die Entwicklung, die “Bild” unter seinen Nachfolgern genommen hat. “Ich würde mir wünschen, dass Bild mit eigenen Schlagzeilen glänzt und nicht ständig in nicht so hübschen Schlagzeilen steht”, sagt der Rekord-Chefredakteur von Springers Boulevard-Blatt zum Auftakt der turi2 Markenwochen im Podcast-Interview. Mit öffentlichen Ratschlägen hält sich der Mann, der seine Autobiografie mit “Ich war ‘Bild'” überschrieben hat, im Gespräch mit turi2-Chefredakteur Markus Trantow aber zurück. Das gilt auch für Ratschläge in Richtung seines früheren Konzernchefs, der zuletzt damit leben musste, dass peinliche SMS- und Chat-Nachrichten veröffentlicht wurden. “Mathias Döpfner braucht meinen Rat nicht. Aber wenn mein Rat gefragt ist, stehe ich zu Verfügung.” Für den Chef des Konzerns, in dem “Bild” erscheine, sei es schwieriger, zu argumentieren, dass Privates privat bleiben müsse. Manchmal sei “Privates eben auch politisch”. In seinen über 30 Jahren bei Springer und 16 Jahren als “Bild”-Chefredakteur habe er keine “solchen Nachrichten” erhalten oder Einflussnahme des Verlags auf seine Arbeit erlebt – mit einer Ausnahme: Damals wollte ein neuer Anzeigenleiter ein unfallfreies Werbeumfeld für einen neuen Automobil-Kunden schaffen. Diekmann berichtet, wie er diesen Wunsch mit einer ganzen Seite voller Autounfälle gekontert hat. Außerdem geht es in dem Gespräch um die Mechanismen des Boulevards, etwa Absprachen zwischen Redaktion und Protagonistinnen über die Freigabe von Zitaten hinaus, Diekmanns Liebe zur Marke “Bild” und seine Freundschaft mit Helmut Kohl. Die Begegnung mit dem Leichnam des Altkanzlers habe sein “Verhältnis zum Tod komplett verändert”. “Wir machen als Gesellschaft einen Fehler, indem wir den Tod aus unserem Alltag wegindustrialisiert haben”, findet Diekmann heute. Früher als Reporter, als “Bild”-Chef und im Privaten habe er den Anblick von Toten immer vermeiden können. Über die Feinde, die er sich in seinem Journalistenleben gemacht hat, wolle Diekmann sich nicht definieren: “Ich bin kein Streithammel”, sagt er und nennt sich “im Grunde meines Herzens harmoniesüchtig”. Dennoch habe er sich “für die richtige Sache” und für die Marke “Bild” gerne gerauft. Auch müsse er als Gesicht der mächtigsten Medienmarke in Deutschland damit leben, dass es immer Menschen gebe, die ihm “in herzlicher Abneigung verbunden” seien. Heute blickt Diekmann als PR-Unternehmer auf die Medienlandschaft. Er wundert sich, dass manche bekannte Mandate seiner Agentur Storymachine, die üblicherweise über ihre Kunden schweigt, skandalisiert würden: Unternehmen, die sich bei ihm melden, bräuchten eben oft Hilfe. Er vergleicht seine Arbeit mit dem Beruf seines Vaters, der als Strafverteidiger “Mörder und Verbrecher” verteidigt hat, und mit dem oft blutigen Job eines Unfallchirurgen. Dieser Podcast ist Teil der turi2 Markenwochen . Alle Interviews, Gastbeiträge und Podcasts gibt es hier .…
 
Scharfe Zunge: Trash-TV ist nicht gleich Trash-TV, erklärt Anja Rützel im turi2 Jobs-Podcast. Im Gespräch mit turi2-Redakteurin Pauline Stahl sagt die TV-Kritikerin, dass es "verschiedene Stufen" gibt. "Germany's Next Topmodel" etwa sei in bestimmten Momenten "Trash-TV von seiner schlimmsten Seite". Wenn den Teilnehmerinnen beim gefürchteten Umstyling "gegen ihren eigentlichen Willen" und "mit so viel Genuss am Grausamen" die Haare geschnitten werden, "wird einem beim Zuschauen fast schon die Perspektive aufgedrängt, sich zu freuen, dass es anderen schlechter geht als einem selbst", sagt Rützel. Oftmals seien Streit und Drama abend­füllender, als wenn sich Leute "ganz distinguiert" über ein Thema unterhalten. Doch die Beliebtheit von Reality- und Dating­shows lässt sich laut Rützel auch an einem erhöhten Bedürfnis nach leichter Unterhaltung erklären. Das "Dschungel­camp" zum Beispiel habe sie 2023 als besonders gut empfunden, weil es "einfach tröstlich war, für zwei Wochen in einen überschaubaren Kosmos abtauchen zu können". Das Publikum kennt die Regeln, weiß ungefähr, wie es ausgeht und es passiert nichts Unvorhersehbares. "Ich glaube schon, dass die Weltlage das Bedürfnis nach einer solchen Kurz­zeit­flucht nochmal vermehrt hat", sagt Rützel. Was in die Kategorie Trash-TV fällt, lässt sich laut der Fernseh-Liebhaberin gar nicht so einfach sagen: "Es gibt da keine klassische Definition." Früher habe es den "bösen, wirklich klassistischen Begriff" vom "Unterschichten-Fernsehen" gegeben. Dem kann Rützel mit Blick auf das Feedback ihrer Leserschaft "extrem widersprechen". Sie glaubt, dass es auch in Formaten wie "Wetten, dass..?" oder in Rosamunde-Pilcher-Filmen "trashige Momente" geben kann. "Das ist eher ein Gefühl als etwas, das man kategorisieren kann." Im Podcast erzählt Rützel außerdem, warum sie vom "ZDF Fernseh­garten" in den vergangenen Wochen "richtig erschüttert" war, warum sie kein Fan davon ist, dass man etwa den "Bachelor" schon eine Woche vorab streamen kann und was sie beim "Eurovision Song Contest" über ihre internationalen Kolleginnen gelernt hat. Hier geht's zum Podcast "Verbrechen am Fernsehen".…
 
Keine Zukunftsmusik: Die Chancen der Künstlichen Intelligenz sieht Dennis Horn vor allem dort, "wo Kreativität zum Einsatz kommt". ChatGPT etwa sei ein "super Tool, mit dem ich mich wie mit einem Assistenten beschäftigen kann", sagt der Journalist und Digital-Experte der ARD im turi2 Wissen-Podcast mit Redakteurin Pauline Stahl. Online-Redakteurinnen beispielsweise können KI-Tools für die Bebilderung von Texten nutzen, wenn sie mit Symbol­fotos arbeiten müssen. Bisher werde KI im Journalismus jedoch noch "erstaunlich wenig" angewandt, sagt Horn, der mit dem WDR Innovation Hub versucht, technische Innovationen voraus­zusehen, statt nur auf neue Entwicklungen zu reagieren. Bereiche, in denen KI schon genutzt wird, seien etwa automatisierte Spiel- oder Wetter­berichte und Artikel, die auf Lücken­texten basieren. "Das kann man überall anwenden, wo eine gute Datenlage herrscht", sagt Horn. Die Gefahr, dass KI künftig die Jobs der Medien­schaffenden übernimmt, sieht Horn nicht. "Man hat mit GPT4 erstmal das Gefühl, das kann alles, aber ich bin mir da nicht sicher." Im Feuilleton etwa beziehen sich die Themen häufig auf aktuelle Ereignisse oder ein neues Buch: "Da bin ich mir nicht sicher, ob so ein Tool wirklich zum Einsatz kommen kann." Horn sieht KI nicht als Automatismus, der komplette Artikel schreiben kann, sondern als "Assistenztool", das viele Arbeitsschritte einfacher und effizienter macht. Damit Medien­schaffende diese technologischen Innovationen auch wirklich gut nutzen können, rät Horn, jetzt schon mit KI zu experimentieren. Das Eingeben der Prompts in Tools wie ChatGPT sieht er als einen "wichtigen Skill für Journalistinnen in der Zukunft". Dabei sollte man die Funktion "richtig in die Pflicht nehmen" und die Eingaben möglichst kompliziert und mit vielen Vorgaben machen. Horn rät allerdings auch, die Mechanismen im Hintergrund zu kennen. Das heiße nicht, dass alle Journalistinnen künftig Programmiererinnen sein müssen, dennoch schade es nicht, eine "technologische Grundlage" zu haben. Im Podcast erklärt Horn außerdem, wo er die Grenzen von Künstlicher Intelligenz sieht, welche neuen Berufsbilder durch KI entstehen könnten und gibt weitere Tipps, wie Medien­schaffende sich die technologischen Innovationen zunutze machen können.…
 
"Ich will gestalten." Ressourcen-Planerin: "Es war immer schon ein Antrieb für mich, dass ich ein großes Gerechtigkeits­empfinden habe", sagt Barbara Massing, Verwaltungs­direktorin der Deutschen Welle, im turi2 Jobs-Podcast. Ihr Titel klinge für manche abschreckend, reizvoll sei für sie jedoch, über die Verteilung der Ressourcen der Deutschen Welle mitzuentscheiden und Menschen in Verantwortung zu bringen, erzählt sie im Gespräch mit turi2-Redakteur Björn Czieslik. Die Sichtweise von manchen Arbeitskräften, dass Work-Life-Balance und Führungs­verantwortung nicht miteinander vereinbar seien, hält Massing für einen "Trugschluss". Das alte Führungsbild des meist männlichen Managers, der bis spätabends im Büro ist, sei nicht mehr das Zielbild. Der Podcast erscheint im Nachgang zur turi2 Themenwoche Future of Work, in der wir uns eine Woche lang mit neuen Formen des Arbeitens beschäftigt haben. Text-Zusammenfassung: https://www.turi2.de/aktuell/podcast-barbara-massing-deutsche-welle/…
 
Game-Changerin: "Sobald du dich bei einem Spiel mit einem Mädchen­namen anmeldest, wird es schwer", sagt Antje Hundhausen im turi2 Jobs-Podcast. Sie ist Vice President Brand Experience bei der Deutschen Telekom und setzt sich mit der Initiative Equal Esports für Gleich­berechtigung im Gaming ein. Im Jobs-Podcast spricht sie mit Redakteurin Pauline Stahl über die Diskriminierung und "große Toxicity", die bei Online-Spielen noch immer herrsche. Häufig versuchen sich Mädchen mit einem männlichen Namen anzumelden, doch das fliege dann irgendwann auf "und dann wird es wieder schwierig", sagt Hundhausen. In diesem "anonymen Raum" passieren "viele Hass­tiraden" und es herrscht eine gewisse "no-girls-allowed-Mentalität". Sie führt das auf den Stolz der Männer zurück, dass das Gaming ihr Bereich ist, in dem Frauen nichts zu suchen haben. Hundhausen, die sich selbst als passive Zuschauerin beschreibt, findet es erschreckend, dass bei Online-Spielen häufig "ganz alte, tradierte Rollen wieder auftauchen". Dabei gebe es im Esports keine Unterschiede zwischen Mann und Frau: "Die Ausgangs­voraussetzung ist die gleiche, ähnlich wie beim Schach." Zwar gebe es Spiele, die "relativ tolerant und aufgeschlossen" seien, bei anderen jedoch "laufen Jungs in Rüstungen den Frauen in Ketten-Bikinis hinterher". Um daran etwas zu ändern, muss vor allem Visualität geschaffen werden, sagt Hundhausen. Durch Mentoring-Programme und ein "Female-Counsil" will ihre Initiative "Vorbilder-Heldinnen" zeigen, die ihren Weg schon gegangen sind. Außerdem veranstaltet sie regelmäßig Show-Matches. "Da stehen dann staunende Jungs hinter spielenden Mädchen und sagen: 'Boah, die kann ja richtig gut spielen'." Spielerinnen rät Hundhausen, sich auch privat öfter mit Jungs zu treffen, selbstbewusst und mutig zu sein. Doch gerade die Männer können auch etwas tun, um einen "Safe-Space" für Frauen im Gaming zu schaffen: "Sie sollten Empathie und ein Gespür dafür bekommen, was gerade für ein Klima herrscht." Im Podcast geht es außerdem um hybrides Arbeiten, das bei der Telekom laut Hundhausen schon vor der Pandemie gang und gäbe war, mittlerweile aber noch flexibler und praxis­tauglicher geworden ist. Außerdem erklärt sie, warum die Telekom trotz Online-Shopping ihre Läden weiterhin offen halten will, und spricht über Angebote, die moderne Unternehmen ihren Angestellten heutzutage unbedingt machen sollten. Dieser Podcast ist Teil der Agenda-Wochen von turi2: Bis zum 18.12. blicken wir jeden Tag auf die Themen, die die Kommunikations­branche zum Jahres­wechsel bewegen. Am 11. Januar erscheint die turi2 edition #20 – Agenda 2023 als Jahrbuch der Kommunikation mit den Schwer­punkten Vielfalt, Nachhaltigkeit und Resilienz.…
 
turi2-Chefredakteur Markus Trantow im Gespräch mit "Bild"-Vize Paul Ronzheimer Krieg und Alltag: "Man kann in diesem Krieg kaum im klassischen Sinne neutral sein", sagt Paul Ronzheimer im turi2 Jobs-Podcast über den Ukraine-Krieg. Der Kriegs­reporter und Vize-Chef­redakteur von "Bild" findet, dass die Berichterstattung "truthful" sein sollte. Im Gespräch mit turi2-Chef­redakteur Markus Trantow sagt er, das bedeute "unbedingt auch, die ukrainische Sichtweise und Darlegungen kritisch zu hinterfragen". Nur weil er mit den Ukrainern fühle und "glaubt, dass sie jedes Recht haben, sich zu verteidigen", müsse er als Journalist dennoch "genau hinschauen". Ronzheimer hat schon aus vielen Kriegs- und Krisen­gebieten berichtet – der Krieg in der Ukraine sei jedoch "ganz anders". Das liege vor allem daran, dass er das Land schon vor Kriegs­beginn häufig besucht und dadurch eine "große persönliche Bindung" habe. Gerade ist Ronzheimer zurück in Deutschland – solche Kriegs-Auszeiten sind ihm extrem wichtig: "Wenn man teilweise mehrere Wochen und Monate dort verbringt, wird man verrückt im Kopf." Während seiner Heimat­besuche merkt Ronzheimer oft, "wie viel ich zu verarbeiten habe". Selbst der Profi, der schon seit Jahren als Kriegsreporter arbeitet, unterschätzt das häufig. Gerade in diesem Jahr, in dem er insgesamt sieben Monate unterwegs war, "ist das immer nur ein kurzes Ankommen". Ronzheimer nimmt im Gespräch auch Stellung zu den Streichungen des Live-Programms von Bild-TV: "Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass das nicht weh tut", sagt der "Bild"-Vize, und lobt die "Startup-Stimmung" im dritten Stock des Springer-Hochhauses. Gleichzeitig äußert er Verständnis für die Verlagsentscheidung und geht davon aus, dass die Berichterstattung auf Bild.de und in Breaking-News-Situationen weitergeht. Der Sender sei ja nicht komplett weg. Im Podcast gibt Ronzheimer auch Tipps für den Journalismus-Nachwuchs: Wer diesen Job machen will, brauche eine "massive Ausdauer" – das gelte grundsätzlich für Journalistinnen. Ronzheimer habe den Journalismus viele Jahre lang "als absolute Prio über alles gestellt" – darunter gelitten haben Familie und Freunde. "Vielleicht muss es nicht so extrem sein", lenkt er ein – dennoch sei es eben kein 9-to-5-Job. Dieser Podcast ist Teil der Agenda-Wochen von turi2: Bis zum 18.12. blicken wir jeden Tag auf die Themen, die die Kommunikations­branche zum Jahres­wechsel bewegen. Am 11. Januar erscheint die turi2 edition #20 – Agenda 2023 als Jahrbuch der Kommunikation mit den Schwer­punkten Vielfalt, Nachhaltigkeit und Resilienz.…
 
Trotzt Wind und Wetter: "In erster Linie sind wir Journalisten und stellen dar, ordnen ein und zeigen, was die Realität ist", sagt Özden Terli im turi2 Wissen-Podcast. Dem Diplom-Meteorologen fällt es schwer, bei Temperaturen von 40 Grad und monate­langer Trockenheit von "schönem Wetter" zu reden. Kritik und Shitstorms erntet er regelmäßig, weil er nicht nur das Wetter ansagt, sondern einordnet und gezielt den Klimawandel und seine Folgen anspricht. Im Gespräch mit turi2-Redakteurin Pauline Stahl sagt er, dass der Vorwurf, Klima­aktivismus zu betreiben, "ein ganz übler" ist. Bei dem Thema gehe es um die "Lebens­grundlage aller Menschen". Die Kritik an seiner Bericht­erstattung komme häufig "aus einer gewissen Ecke, die noch nicht verstanden hat, was der Klimawandel bedeutet". Davon lasse sich Terli jedoch nicht beeinflussen – schließlich könne er sich immer wieder auf die physikalischen Gesetze berufen: "Da kann mir jeder vorwerfen, was er will, aber die Physik gilt für alle." Solange sich Journalisten darauf berufen und diese Fakten in den Vordergrund stellen, könne nichts passieren. Deshalb rät Terli allen, die über Klimafakten berichten möchten: "Macht das einfach. Steht da mit beiden Beinen fest auf dem Boden und wehrt euch." Terli weiß aus eigener Erfahrung, dass das nicht immer einfach ist. Beim ersten Shitstorm gegen ihn, habe er "nicht mehr gewusst, was los ist". Mittlerweile weiß er, damit umzugehen: "Wer den Shitstorm auslöst, in die Öffentlichkeit zerren und zeigen, dass er falsch liegt." Allerdings kenne er auch "bestimmte Journalisten", die "bewusst Unsinn streuen" – auch das könne man nicht stehen lassen. "Das ist gefährlich und in dem Moment wird auch das Medium als Desinformations-Schleuder genutzt", sagt Terli. Er ist deshalb der festen Überzeugung: "Wir sind Journalisten, wir müssen das einordnen und kommentieren." Im Podcast gibt Terli weitere Tipps für die Klima­berichterstattung und erklärt, warum es für ihn auch dazu gehört, die Politik "scharf" zu kritisieren. Dieser Podcast ist Teil der Agenda-Wochen von turi2: Bis zum 18.12. blicken wir jeden Tag auf die Themen, die die Kommunikations­branche zum Jahres­wechsel bewegen. Am 11. Januar erscheint die turi2 edition #20 – Agenda 2023 als Jahrbuch der Kommunikation mit den Schwer­punkten Vielfalt, Nachhaltigkeit und Resilienz.…
 
Traut sich was: "2022 war ein großes Umbruch-Jahr", resümiert Michael Trautmann. "Da hat sich einiges kumuliert." Dabei wollte der Thjnk-Mitgründer und Podcaster im Januar mit einem "guten Flow" auf Mallorca ins neue Jahr starten. "Doch da habe ich meinen eigenen Körper und alles, was vorher passiert ist, unterschätzt", erzählt Trautmann im turi2 Jobs-Podcast mit Chef­redakteur Markus Trantow. Das Resultat: Zwei "echt schwere Monate", in denen sich Trautmann wegen psychischer Probleme zurückzieht und viel Zeit mit Selbst­reflektion verbringt. Diese Erfahrung habe ihm gezeigt, dass "selbst jemand wie ich, der das Glas immer mindestens drei Viertel voll sieht, mal so eine Phase haben kann". Insgesamt sei er aus der persönlichen Krise gestärkt hervor­gegangen: "Ich habe mich mit mir selbst beschäftigt und gemerkt, wo ich mich noch verändern und verbessern kann." Sein Ratschlag ist daher, sich immer wieder Zeit für Selbst­reflektion zu nehmen: "Was kannst du gut, wie kannst du deine Stärken in deine Tätigkeiten einbringen, guck dir deine Blindspots an – das ist eine gute Voraussetzung, um Resilienz aufzubauen". Auch beruflich erlangt Trautmann neue Perspektiven: Sein Podcast On the Way to New Work wird zum Unternehmen New Work Masterskills GmbH, mit dem er und seine Geschäfts­partnerin Swantje Allmers New-Work-Seminare für Unternehmen anbieten. Außerdem schreiben Allmers, sein Podcast-Co-Host Christoph Magnussen und Trautmann ein 400-Seiten-Buch über das neue Arbeiten. New Work umfasse weit mehr, als "Mate-Tee-Kühl­schränke und keine Meetings nach 17 Uhr", sagt Trautmann. Viel mehr ginge es darum, dass "es mehr Menschen gelingt, in einen Zustand zu kommen, in dem sie ihre Arbeit wirklich erfüllt". Das betreffe nicht nur diejenigen, die im Büro sitzen "und sowieso schon eine hohe Eigen­motivation haben", sondern auch Berufe, "die auf den ersten Blick vielleicht nicht so viel Freude vermitteln". Im Podcast erklärt Trautmann, wie New-Work-Konzepte selbst Menschen helfen können, die nicht ihren Traumjob machen. Außerdem verrät er, warum er all seine News-Apps gelöscht hat und warum eine gewisse "Diversität Richtung Alter" das "absolute Killer-Rezept" für Unternehmen ist. Dieser Podcast ist Teil der Agenda-Wochen von turi2: Bis zum 18.12. blicken wir jeden Tag auf die Themen, die die Kommunikations­branche zum Jahres­wechsel bewegen. Am 11. Januar erscheint die turi2 edition #20 – Agenda 2023 als Jahrbuch der Kommunikation mit den Schwer­punkten Vielfalt, Nachhaltigkeit und Resilienz. On the Way to new Work > Website On the Way to new Work > Buch Michael Trautmann in den turi2 Köpfen…
 
Bleibt neugierig: "Wir verspotifysieren unser Leben im positiven und im negativen Sinne", sagt Henning Beck im neuen turi2 Wissen-Podcast. Der Neuro­wissenschaftler, Autor und Science-Slammer findet es "wundervoll", wenn er seine Lieblings­musik hört und die Algorithmen genau das anbieten, was er mag. Allerdings zielen auch "alle modernen digitalen Medien" darauf ab, "dass sie höchst individuell und granular das anbieten, was zu mir passt". Im Gespräch mit turi2-Redakteurin Pauline Stahl sagt Beck, dass das bei Kultur und Kunst angenehm sei, gerade in Krisen­zeiten kann das bei Nachrichten aber "gefährlich sein, weil ich nur in Bereiche komme, die zu mir passen". Um aus dieser Blase herauszukommen, rät der Wissenschaftler etwa, ab und an mal eine Zeitung zu kaufen. "Ich gebe zwei Euro dafür aus und bekomme Artikel, die ich im Internet nie gefunden hätte – das erweitert meinen Horizont." Zudem helfe es, anderen Menschen zuzuhören und deren Meinungen und Ansichten als "Ideenfutter zu verwenden". Auch Reisen trage sehr dazu bei, andere Perspektiven einzunehmen. "Ich persönlich unterhalte mich zum Beispiel immer mit Taxi­fahrern", erzählt Beck. Für ihn sei das eine sehr unmittelbare Art, mit anderen in Kontakt zu kommen. "Außerdem sollte man sich nicht scheuen, auch mal den Smalltalk zu verlassen und in den Deeptalk zu gehen." Im Podcast erklärt Beck außerdem, was der Endlos-Feed auf Social Media mit unserem Hirn macht und verrät, wie kleine Tricks dabei helfen, mit dem Doomscrolling aufzuhören. Beck spricht zudem von einer Art "Gegen­bewegung zur Wissenschaft", die er momentan beobachtet und erklärt, warum Stress und Krisen­zeiten auch immer zu Verschwörungs­theorien führen. Dieser Podcast ist Teil der Agenda-Wochen von turi2: Bis zum 18.12. blicken wir jeden Tag auf die Themen, die die Kommunikations­branche zum Jahres­wechsel bewegen. Am 11. Januar erscheint die turi2 edition #20 – Agenda 2023 als Jahrbuch der Kommunikation mit den Schwer­punkten Vielfalt, Nachhaltigkeit und Resilienz.…
 
Audio-Nerd: "Ich glaube, mit 28 Jahren Geschäfts­führer zu sein, ist nicht viel anders als mit 40", sagt Konstantin Seidenstücker im turi2 Jobs-Podcast. Der CEO von Studio Bummens war gerade einmal 25 Jahre alt, als er gemeinsam mit Co-Geschäfts­führer Tobias Bauckhage die Podcast-Produktions­firma gegründet hat. Heute produziert er dort Formate wie Weird Crimes, Apokalypse und Filterkaffee und Baywatch Berlin. Im Gespräch mit turi2-Redakteurin Pauline Stahl sagt Seidenstücker, das Unternehmen sei "natürlich zusammen­gewachsen" und "von Schritten begleitet, die alle Sinn ergeben haben". Geholfen habe ihm etwa, dass er zuvor lange als frei­beruflicher Podcast-Producer gearbeitet hat. So hatte er Zeit, sich "einzufinden, zu checken, was gehört alles dazu und was bekomme ich vielleicht selbst nicht so gut hin". Bis zur Gründung 2018 habe er in der Produktion alles allein gemacht: "Wie ein guter Hotelier, der durch jedes Gewerk ein mal durchgegangen ist, habe ich jeden einzelnen Schritt der Podcast-Produktion schon mal gemacht." Auf seinem Weg zu einem der erfolgreichsten Podcast-Producer Deutschlands spielt auch Seidenstückers große und frühe Leidenschaft für Audio eine wichtige Rolle. Als Kind und Jugendlicher gibt er als Synchron­sprecher u.a. dem grünen Bärchen in der Kinder­sendung "Käpt'n Blaubär" eine Stimme. Die ersten Schritte im Audio-Producing geht er als 14-Jähriger, macht während seines Studiums Techno-Musik, legt in Clubs auf und produziert gemeinsam mit seinem Bruder eigene Platten. "All diese Sachen haben mein Verständnis für die Audio-Produktion extrem geschärft", sagt Seidenstücker. Sorgen, dass das Interesse an Podcasts stark abflaut, hat Seidenstücker nicht. "Aus der Hype-Phase sind wir raus, denn Hypes haben immer ein schnelles Ende." Der Podcast-Markt jedoch wachse seit sechs Jahren und "ich glaube, dass wir auch weiterhin einen Wachstum sehen und neue Formate und Stimmen hören". Im Jobs-Podcast spricht er außerdem über die Produktion und Kosten vom Erfolgsformat Cui Bono: WTF happened to Ken Jebsen, erinnert sich an seine ersten Podcast-Produktionen zurück und gibt Einblicke in die Arbeit von Studio Bummens. Weitere Interviews, Podcasts, Profi-Tipps und Hör-Empfehlungen zum Thema Audio gibt es in der turi2 edition #19.…
 
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