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60 Minuten Improvisationstheater mit: Dr. Bernhard Eickenberg
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Welche Techniken aus dem Improvisationstheater (Impro) helfen Dir bei der Jobsuche? Oder auch bei der täglichen Arbeit, im Umgang mit Deinen Kollegen, im Meeting, im Gespräch mit Deinem Chef, …? Darüber rede ich mit Dr. Bernhard Eickenberg aus Bielefeld im Jobsucher-Podcast. Was das Improvisieren betrifft, sind wir in dieser Episode natürlich mit gutem Beispiel voran gegangen. Am Ende haben wir uns gefragt, ob es ein „Laberpodcast“ geworden ist? Das stehe ich nämlich nicht so drauf. Bernhard dagegen, hört die mal ganz gerne. Also: Sind wir heiter gescheitert? Top oder Flop? Wir sind auf Deine Meinung gespannt! 😉
Perfektionismus adé!
Eigentlich – und das mein ich ernst – ist Improtheater sowas wie eine Selbsttherapie. Und ich glaube schon, dass es an der ein oder anderen Stelle vielleicht sogar den Gang zum Therapeuten ersetzen kann. In einer spielerischen Umgebung lerne ich nämlich, mit anderen zusammenzuarbeiten und sie zu unterstützen. Ich lerne, meine Gedankenmuster so umzustellen, dass aus dem puren Nichts oder vielleicht sogar aus völlig widersprüchlichen Komponenten, plötzlich ein sinnvolles Ergebnis heraus kommt. Ich sage „Ja, und …“ anstelle von „Ja, aber …“ (was ein Nein ist) und lerne, wieder auf meine Instinkte zu vertrauen. Und ich übe mich darin, im Moment zu sein und zuzuhören. Ganz wichtig! Fast vergessen … Das hilft mir nicht nur auf der Bühne, sondern überall im (Berufs-) Leben.
Ein wichtiger Punkt dabei ist Perfektionismus. Den finde ich im Job an sooooo vielen Stellen und erst recht bei der Berufswahl und Jobsuche. Schließlich will ich aus guten Gründen bei einem so wichtigen Thema alles richtig machen. Ich habe Ansprüche und Erwartungen an den Arbeitgeber und an mich und ich versuche, Fehler um jeden Preis zu vermeiden. Der Preis für die vermiedenen Fehler ist am Ende allerdings sehr hoch und es kann dauern, bis diese Erkenntnis in mir reift. Auf der Improbühne sehe ich das Problem dagegen in Sekundenschnelle. 😉 Wenn Du beim Improtheater mit hohen Ansprüchen auf die Bühne gehst und auf Teufel komm raus versuchst, richtig gute Szenen zu spielen, dann wirst Du dabei keinen Spaß haben.
Heiter scheitern!
Problem erkannt ist leider nicht gleich Problem gebannt. Bis Du gelernt hast, die alten Muster im Kopf zu durchbrechen, braucht es ein bisschen Zeit. Ich persönlich finde Impro sehr schwierig und sehr anspruchsvoll. Anderseits ist es für mein Empfinden ganz großer Sport und es macht irre viel Spaß. 🙂 Du lernst unheimlich viel durch Scheitern. Im echten Leben versuchst Du Scheitern auszuschließen. Beim Impro wäre das schlicht und ergreifend viel zu viel Aufwand. Nicht ins Risiko zu gehen kostet oft mehr Energie, als ins Risiko zu gehen.
Oft, aber nicht immer. Beim Impro-Spiel „Klau den Hut“ beispielsweise, spielen zwei Schauspieler eine Szene und versuchen dabei, sich gegenseitig den Hut zu klauen. Wer auf Nummer sicher gehen will, der spielt die Szene in einer imaginären Bahnhofshalle. Ein Mensch mit Hut steht auf Gleis 1. Der andere auf Gleis 10. Jetzt sind die Hüte aufgrund des großen Abstands in Sicherheit. Genau so bombensicher ist allerdings gähnende Langeweile beim Publikum und auch bei den Schauspielern. Hier wird definitiv nichts spannendes passieren! Bernhard sagt im Podcast: „Das ist wie Fangen spielen mit Oma.“ Genau so kann auch ein Berufsleben oder die Jobsuche verlaufen … Dann wirst Du so alt wie eine Galapagos-Schildkröte und hast in all den Jahren fast keinen Spaß gehabt. 😉
Training fürs Management
Beim Improtheater trainierst Du neben Deiner Kommunikationsfähigkeit eben auch, im spielerischen Rahmen ins Risiko zu gehen und Dinge auszuprobieren. Bei den regelmäßig vorkommenden, misslungenen Szenen, trainierst Du gleichzeitig den Umgang mit schlechtem Feedback. Weil Du das natürlich nicht ständig haben willst, übst Du Dich darin, sämtliche Vorschläge und Ideen von Deinem Gegenüber anzunehmen und darauf aufzubauen. Und seien sie noch so bescheuert!
Das würde im echten Leben natürlich ganz anders laufen! Da lehnst Du alles, was nicht zu Deinem Plan passt und / oder neu ist, vorsichtshalber erstmal ab, um in Deiner sicheren Komfortzone zu bleiben. „Dabei ist es gerade in der Unternehmenskultur oft unnötig, zu früh mit Gegenargumenten zu kommen“, findet Dr. Bernhard Eickenberg.
Das viele Üben klingt nach Arbeit und Anstrengung? Ja, und trotzdem macht es Spaß. Der Rahmen drumherum ist ja äußerst unterhaltsam. 😉 Davon mal ganz abgesehen ist es laut Bernhard Eickenberg im Sport ganz normal, regelmäßig zu trainieren, bevor man in den Wettkampf geht: „Im Management, das ja auch in Teams funktioniert, gibt es sowas nicht.“ Warum also nicht als Manager oder Mitarbeiter im Fachbereich ein paar Impro-Trainingseinheiten vor die Meetings, Mitarbeiter- oder Kundengespräche legen? Oder als Jobsucher vor die Einstellungsgespräche?
Bernhard findet: Gerade in der Unternehmenskultur ist es oft unnötig, zu früh mit Gegenargumenten zu kommen.
Statusspiele: Das Ziel ist Augenhöhe
Ein weiterer Schwerpunkt dieser Podcast-Episode sind Status und Körpersprache. Es gibt den Hoch- und den Tiefstatus, also Dominanz und Unterwerfung. Beides drückt sich unter anderem in der Körpersprache aus. Beim Improtheater arbeitest Du ganz bewusst mit dem Status.
Hier ein Beispiel:
Du spielst auf der Bühne eine Szene. Deine Vorgabe lautet: Vorstellungsgespräch. Los geht es ganz klassisch. Der alte Hase von Personalchef ist routiniert und selbstbewußt. Er ist im Hochstatus. Der nervöse und unsichere Bewerber ist im Tiefstatus. Mitten in der Szene tauschen die beiden völlig unerwartet nicht etwa die Rollen, sondern – nur – den Status. Plötzlich richtet sich der Bewerber auf, während der Personalchef in sich zusammensackt. Auch die laute, feste und die leise, zittrige Stimme werden getauscht. Warum? Was ist passiert? Wie geht es jetzt weiter? Die Szene wird durch den „falschen Status“ spannend.
Wenn Du Dich beim Impro mit dem Thema Status beschäftigt hast, dann wird Dir im Alltag auffallen, dass Menschen im Umgang miteinander ständig mit Statusspielen beschäftigt sind. Besonders wichtig ist der Status natürlich in Gesprächen, wo es um etwas geht, wie zum Beispiel im Jobinterview. Mit den Erfahrungen aus dem Improtheater kannst Du Dir bewusst machen, wer gerade in welchen Status ist und dann aktiv Änderungen herbeiführen. Natürlich geht es – nicht – darum, im Status über den anderen zu kommen. Das Ziel ist: Augenhöhe! Wie das geht und noch viel mehr zu diesem Thema verrät Dir Dr. Bernhard Eickenberg im Podcast.
*äh* – Inner Game Coaching
Etwas durcheinander gekommen sind wir im Podcast mit dem Beispiel aus dem Buch „Inner Game Coaching – Warum Erfahrungen der beste Lehrmeister sind“ von Tim Gallway. Weil es schon eine ganze Weile her ist, dass ich dieses Buch gelesen habe, musste ich unser Podcast-Beispiel noch mal nachschlagen.
Hier die Kurzfassung:
Tim Gallway ist Tennislehrer. Beim Tennistraining hat er festgestellt, dass Sportler ihr Spiel fast mühelos verbessern, wenn sie sich nicht mehr anstrengen irgendetwas besser oder anders zu machen. Zum Beispiel, um ihre Rückhand zu verbessern. Stattdessen vertrauen sie auf ihre Fähigkeiten und lernen aus Erfahrung. Klingt sehr nach Improtheater, oder? 😉
Gallway hat außerdem bemerkt, dass es nicht funktioniert, wenn er Anweisungen wie beispielsweise „Schlag den Ball vor dem Körper“ gibt. Der Spieler hört das und versucht dann angestrengt, nicht zu tun, was er nicht tun soll. Und zwingt sich das zu tun, was er tun soll. Der Lehrer gleicht den Schlag dann im Kopf mit dem perfekten Schlag aus dem Lehrbuch ab und bewertet ihn. Beim Spieler löst das gewöhnlich Widerstand, Zweifel und Versagensängste aus. Das Vorgehen führt zu einen inneren Dialog, der die Fokussierung des Tennisspielers auf das Spiel stört. In unserem Podcast-Beispiel zwingen wir uns, nicht mehr *äh* zu sagen.
Anstelle von Anweisungen arbeitet Tim Gallway mit nicht wertender Beobachtung. Da wir beiden Ostwestfalen uns nicht wirklich an den *ähs* gestört haben, sind wir mit gutem Beispiel voran gegangen und am Vermeiden der *ähs* gescheitert. So ungefähr muss es gewesen sein … 😉 Beim Impro machen wir das anders. Da muss derjenige, der *äh* sagt, um den Kreis laufen. Das fanden wir beim Podcast aber irgendwie blöd … 😉
Tim Gallway dröselt das in seinem Buch noch viel besser auf und gibt eine ganze Menge wirklich guter und hilfreicher Tipps. Ich finde: Das Buch ist ein must read! Deswegen liest Du es am besten selbst.
Hier kommt Deine Chance, Impro auszuprobieren
Wenn Du nach dem Hören dieses Podcasts Lust bekommen hast, Improtheater selbst auszuprobieren, dann kommt hier Deine große Chance! 🙂 Du kannst nämlich einfach zu der Improtheater-Gruppe „Ungebremst“ kommen, die ich zusammen mit Bernhard im Februar gegründet habe (wenn Du aus dem Raum Herford / Bielefeld kommst). Wir trainieren jeden Freitagabend in Hiddenhausen-Schweicheln und freuen uns über neue Mitspieler. Falls Du mehr über uns wissen möchtest, dann kann ich Dir diesen Zeitungsbericht der Neuen Westfälischen ans Herz legen. Und natürlich unsere Impro-Homepage. Ansonsten muss Du Dich einfach nur kurz per Mail oder Telefon bei mir anmelden, dann schicke ich Dir die Wegbeschreibung und die Uhrzeit und schon bist Du dabei! 🙂
Unternehmen können Bernhard Eickenberg und / oder mich für Workshops buchen, in denen es darum geht, Impro im Jobkontext aufzubereiten und mal so richtig in verschiedene Situationen rein zu gehen. Auf meiner Webseite läuft dieses Angebot unter dem Oberbegriff „Kommunikation & Teambildung“. Inhaltlich werden die Workshops natürlich auf Deine individuellen Anforderungen abgestimmt.
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Wenn Du Fragen an mich oder meine Interviewpartner hast, dann hinterlasse einen Kommentar. Auch Themenvorschläge sind jederzeit willkommen.
107 ตอน
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Welche Techniken aus dem Improvisationstheater (Impro) helfen Dir bei der Jobsuche? Oder auch bei der täglichen Arbeit, im Umgang mit Deinen Kollegen, im Meeting, im Gespräch mit Deinem Chef, …? Darüber rede ich mit Dr. Bernhard Eickenberg aus Bielefeld im Jobsucher-Podcast. Was das Improvisieren betrifft, sind wir in dieser Episode natürlich mit gutem Beispiel voran gegangen. Am Ende haben wir uns gefragt, ob es ein „Laberpodcast“ geworden ist? Das stehe ich nämlich nicht so drauf. Bernhard dagegen, hört die mal ganz gerne. Also: Sind wir heiter gescheitert? Top oder Flop? Wir sind auf Deine Meinung gespannt! 😉
Perfektionismus adé!
Eigentlich – und das mein ich ernst – ist Improtheater sowas wie eine Selbsttherapie. Und ich glaube schon, dass es an der ein oder anderen Stelle vielleicht sogar den Gang zum Therapeuten ersetzen kann. In einer spielerischen Umgebung lerne ich nämlich, mit anderen zusammenzuarbeiten und sie zu unterstützen. Ich lerne, meine Gedankenmuster so umzustellen, dass aus dem puren Nichts oder vielleicht sogar aus völlig widersprüchlichen Komponenten, plötzlich ein sinnvolles Ergebnis heraus kommt. Ich sage „Ja, und …“ anstelle von „Ja, aber …“ (was ein Nein ist) und lerne, wieder auf meine Instinkte zu vertrauen. Und ich übe mich darin, im Moment zu sein und zuzuhören. Ganz wichtig! Fast vergessen … Das hilft mir nicht nur auf der Bühne, sondern überall im (Berufs-) Leben.
Ein wichtiger Punkt dabei ist Perfektionismus. Den finde ich im Job an sooooo vielen Stellen und erst recht bei der Berufswahl und Jobsuche. Schließlich will ich aus guten Gründen bei einem so wichtigen Thema alles richtig machen. Ich habe Ansprüche und Erwartungen an den Arbeitgeber und an mich und ich versuche, Fehler um jeden Preis zu vermeiden. Der Preis für die vermiedenen Fehler ist am Ende allerdings sehr hoch und es kann dauern, bis diese Erkenntnis in mir reift. Auf der Improbühne sehe ich das Problem dagegen in Sekundenschnelle. 😉 Wenn Du beim Improtheater mit hohen Ansprüchen auf die Bühne gehst und auf Teufel komm raus versuchst, richtig gute Szenen zu spielen, dann wirst Du dabei keinen Spaß haben.
Heiter scheitern!
Problem erkannt ist leider nicht gleich Problem gebannt. Bis Du gelernt hast, die alten Muster im Kopf zu durchbrechen, braucht es ein bisschen Zeit. Ich persönlich finde Impro sehr schwierig und sehr anspruchsvoll. Anderseits ist es für mein Empfinden ganz großer Sport und es macht irre viel Spaß. 🙂 Du lernst unheimlich viel durch Scheitern. Im echten Leben versuchst Du Scheitern auszuschließen. Beim Impro wäre das schlicht und ergreifend viel zu viel Aufwand. Nicht ins Risiko zu gehen kostet oft mehr Energie, als ins Risiko zu gehen.
Oft, aber nicht immer. Beim Impro-Spiel „Klau den Hut“ beispielsweise, spielen zwei Schauspieler eine Szene und versuchen dabei, sich gegenseitig den Hut zu klauen. Wer auf Nummer sicher gehen will, der spielt die Szene in einer imaginären Bahnhofshalle. Ein Mensch mit Hut steht auf Gleis 1. Der andere auf Gleis 10. Jetzt sind die Hüte aufgrund des großen Abstands in Sicherheit. Genau so bombensicher ist allerdings gähnende Langeweile beim Publikum und auch bei den Schauspielern. Hier wird definitiv nichts spannendes passieren! Bernhard sagt im Podcast: „Das ist wie Fangen spielen mit Oma.“ Genau so kann auch ein Berufsleben oder die Jobsuche verlaufen … Dann wirst Du so alt wie eine Galapagos-Schildkröte und hast in all den Jahren fast keinen Spaß gehabt. 😉
Training fürs Management
Beim Improtheater trainierst Du neben Deiner Kommunikationsfähigkeit eben auch, im spielerischen Rahmen ins Risiko zu gehen und Dinge auszuprobieren. Bei den regelmäßig vorkommenden, misslungenen Szenen, trainierst Du gleichzeitig den Umgang mit schlechtem Feedback. Weil Du das natürlich nicht ständig haben willst, übst Du Dich darin, sämtliche Vorschläge und Ideen von Deinem Gegenüber anzunehmen und darauf aufzubauen. Und seien sie noch so bescheuert!
Das würde im echten Leben natürlich ganz anders laufen! Da lehnst Du alles, was nicht zu Deinem Plan passt und / oder neu ist, vorsichtshalber erstmal ab, um in Deiner sicheren Komfortzone zu bleiben. „Dabei ist es gerade in der Unternehmenskultur oft unnötig, zu früh mit Gegenargumenten zu kommen“, findet Dr. Bernhard Eickenberg.
Das viele Üben klingt nach Arbeit und Anstrengung? Ja, und trotzdem macht es Spaß. Der Rahmen drumherum ist ja äußerst unterhaltsam. 😉 Davon mal ganz abgesehen ist es laut Bernhard Eickenberg im Sport ganz normal, regelmäßig zu trainieren, bevor man in den Wettkampf geht: „Im Management, das ja auch in Teams funktioniert, gibt es sowas nicht.“ Warum also nicht als Manager oder Mitarbeiter im Fachbereich ein paar Impro-Trainingseinheiten vor die Meetings, Mitarbeiter- oder Kundengespräche legen? Oder als Jobsucher vor die Einstellungsgespräche?
Bernhard findet: Gerade in der Unternehmenskultur ist es oft unnötig, zu früh mit Gegenargumenten zu kommen.
Statusspiele: Das Ziel ist Augenhöhe
Ein weiterer Schwerpunkt dieser Podcast-Episode sind Status und Körpersprache. Es gibt den Hoch- und den Tiefstatus, also Dominanz und Unterwerfung. Beides drückt sich unter anderem in der Körpersprache aus. Beim Improtheater arbeitest Du ganz bewusst mit dem Status.
Hier ein Beispiel:
Du spielst auf der Bühne eine Szene. Deine Vorgabe lautet: Vorstellungsgespräch. Los geht es ganz klassisch. Der alte Hase von Personalchef ist routiniert und selbstbewußt. Er ist im Hochstatus. Der nervöse und unsichere Bewerber ist im Tiefstatus. Mitten in der Szene tauschen die beiden völlig unerwartet nicht etwa die Rollen, sondern – nur – den Status. Plötzlich richtet sich der Bewerber auf, während der Personalchef in sich zusammensackt. Auch die laute, feste und die leise, zittrige Stimme werden getauscht. Warum? Was ist passiert? Wie geht es jetzt weiter? Die Szene wird durch den „falschen Status“ spannend.
Wenn Du Dich beim Impro mit dem Thema Status beschäftigt hast, dann wird Dir im Alltag auffallen, dass Menschen im Umgang miteinander ständig mit Statusspielen beschäftigt sind. Besonders wichtig ist der Status natürlich in Gesprächen, wo es um etwas geht, wie zum Beispiel im Jobinterview. Mit den Erfahrungen aus dem Improtheater kannst Du Dir bewusst machen, wer gerade in welchen Status ist und dann aktiv Änderungen herbeiführen. Natürlich geht es – nicht – darum, im Status über den anderen zu kommen. Das Ziel ist: Augenhöhe! Wie das geht und noch viel mehr zu diesem Thema verrät Dir Dr. Bernhard Eickenberg im Podcast.
*äh* – Inner Game Coaching
Etwas durcheinander gekommen sind wir im Podcast mit dem Beispiel aus dem Buch „Inner Game Coaching – Warum Erfahrungen der beste Lehrmeister sind“ von Tim Gallway. Weil es schon eine ganze Weile her ist, dass ich dieses Buch gelesen habe, musste ich unser Podcast-Beispiel noch mal nachschlagen.
Hier die Kurzfassung:
Tim Gallway ist Tennislehrer. Beim Tennistraining hat er festgestellt, dass Sportler ihr Spiel fast mühelos verbessern, wenn sie sich nicht mehr anstrengen irgendetwas besser oder anders zu machen. Zum Beispiel, um ihre Rückhand zu verbessern. Stattdessen vertrauen sie auf ihre Fähigkeiten und lernen aus Erfahrung. Klingt sehr nach Improtheater, oder? 😉
Gallway hat außerdem bemerkt, dass es nicht funktioniert, wenn er Anweisungen wie beispielsweise „Schlag den Ball vor dem Körper“ gibt. Der Spieler hört das und versucht dann angestrengt, nicht zu tun, was er nicht tun soll. Und zwingt sich das zu tun, was er tun soll. Der Lehrer gleicht den Schlag dann im Kopf mit dem perfekten Schlag aus dem Lehrbuch ab und bewertet ihn. Beim Spieler löst das gewöhnlich Widerstand, Zweifel und Versagensängste aus. Das Vorgehen führt zu einen inneren Dialog, der die Fokussierung des Tennisspielers auf das Spiel stört. In unserem Podcast-Beispiel zwingen wir uns, nicht mehr *äh* zu sagen.
Anstelle von Anweisungen arbeitet Tim Gallway mit nicht wertender Beobachtung. Da wir beiden Ostwestfalen uns nicht wirklich an den *ähs* gestört haben, sind wir mit gutem Beispiel voran gegangen und am Vermeiden der *ähs* gescheitert. So ungefähr muss es gewesen sein … 😉 Beim Impro machen wir das anders. Da muss derjenige, der *äh* sagt, um den Kreis laufen. Das fanden wir beim Podcast aber irgendwie blöd … 😉
Tim Gallway dröselt das in seinem Buch noch viel besser auf und gibt eine ganze Menge wirklich guter und hilfreicher Tipps. Ich finde: Das Buch ist ein must read! Deswegen liest Du es am besten selbst.
Hier kommt Deine Chance, Impro auszuprobieren
Wenn Du nach dem Hören dieses Podcasts Lust bekommen hast, Improtheater selbst auszuprobieren, dann kommt hier Deine große Chance! 🙂 Du kannst nämlich einfach zu der Improtheater-Gruppe „Ungebremst“ kommen, die ich zusammen mit Bernhard im Februar gegründet habe (wenn Du aus dem Raum Herford / Bielefeld kommst). Wir trainieren jeden Freitagabend in Hiddenhausen-Schweicheln und freuen uns über neue Mitspieler. Falls Du mehr über uns wissen möchtest, dann kann ich Dir diesen Zeitungsbericht der Neuen Westfälischen ans Herz legen. Und natürlich unsere Impro-Homepage. Ansonsten muss Du Dich einfach nur kurz per Mail oder Telefon bei mir anmelden, dann schicke ich Dir die Wegbeschreibung und die Uhrzeit und schon bist Du dabei! 🙂
Unternehmen können Bernhard Eickenberg und / oder mich für Workshops buchen, in denen es darum geht, Impro im Jobkontext aufzubereiten und mal so richtig in verschiedene Situationen rein zu gehen. Auf meiner Webseite läuft dieses Angebot unter dem Oberbegriff „Kommunikation & Teambildung“. Inhaltlich werden die Workshops natürlich auf Deine individuellen Anforderungen abgestimmt.
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