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Sternengeschichten Folge 434: Der (menschengemachte) Klimawandel

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Unite behind the science!

Sternengeschichten Folge 434: Der (menschengemachte) Klimawandel

Ich habe in vergangenen Folgen der Sternengeschichten immer wieder mal über den Klimawandel gesprochen. Und werde das mit Sicherheit auch in Zukunft immer wieder tun. Es gibt kaum ein Thema, das so dauerhaft so enorm relevant für uns Menschen ist. Immerhin geht es um nichts weniger als um den Planeten auf dem wir leben. Um den EINZIGEN Planeten den wir kennen, auf dem Menschen überhaupt leben können. Und selbst wenn wir irgendwann mal irgendwo im All eine echte "zweite Erde" finden sollten, dann ist die viel zu weit entfernt, als das wir etwas damit anfangen könnten. Wenn man es etwas alarmistisch ausdrücken möchte, dann geht es beim Klimawandel darum, dass wir gerade dabei sind, den einzigen bekannten bewohnbaren Planeten unbewohnbar zu machen. Andererseits ist das aber auch nicht sonderlich übertrieben. Es ist durchaus angebracht, angesichts des Klimawandels alarmistisch zu sein. Und man kann sich auch gar nicht zu viel mit diesem Thema beschäftigen. Auch wenn man denkt, man hätte schon alles dazu gehört. Denn wenn wir Menschen wirklich schon alles dazu gehört hätten UND auch verinnerlicht, dann würde die Welt heute nicht so aussehen, wie sie es tut.

Aber fangen wir mal bei einer ganz anderen Frage an: Was hat eigentlich ein Astronom wie ich zu dem Thema zu sagen? Klimaforschung ist keine Astronomie, wieso glaube ich, dass ich da was relevantes dazu sagen kann? Und ja, Klimaforschung IST keine Astronomie. Und ich bin kein Klimaforscher. Aber zumindest auf einem sehr grundlegenden Level geht es beim Klimawandel darum, zu verstehen, wie ein Planet funktioniert. Und da hat die Astronomie natürlich schon auch etwas zu sagen. Und auch wenn es beim Klimawandel darum geht, wie wir Menschen uns verhalten und wie wir die Atmosphäre der Erde verändern, liegt dem ganzen doch die Wechselwirkung zwischen Erde und Sonne zugrunde. Es geht um die Art und Weise, wie die Sonnenstrahlung auf die Erde trifft und was dort mit ihr passiert. Und auch hier hat die Astronomie das eine oder andere beizutragen.

Das ändert nichts daran, dass Klimaforschung eine enorm komplexe Disziplin ist. Eben weil so viele verschiedene Wissenschaften zusammenkommen und zusammenarbeiten müssen. Immerhin ist ja auch die Erde ein sehr komplexes System. So gut wie ALLES spielt eine Rolle, wenn es ums Klima geht. Man muss die Atmosphäre verstehen, die Ozeane und die Kontinente. Man braucht die chemischen Prozesse, die geologischen und die astronomischen Vorgänge. Es geht darum, was wir Menschen treiben und es geht darum, was mit Pflanzen, Tieren und den Mikroorganismen passiert. Und so weiter. Diese enorme Komplexität kann ein wenig abschreckend wirken. Und viele Menschen behaupten auch, dass man genau deswegen ja überhaupt nicht wissen könne, was mit dem Klima passiert und vor allem nicht behaupten kann, dass wir Menschen was mit der Angelegenheit zu tun haben. Wenn alles so kompliziert ist, kann sich ja niemand so genau auskennen…

Was aber natürlich so nicht stimmt. Die Grundlagen des ganzen sind nämlich gar nicht so kompliziert. Die kann man sehr gut erklären und verstehen und deswegen werde ich das jetzt machen. Im Wesentlichen geht es um etwas, das man "Strahlungsbilanz" nennt. Also um die Fragen: Wie viel Strahlung gelangt von der Sonne auf die Erde? Was passiert dort damit? Und wie viel Strahlung gelangt von dort wieder zurück ins Weltall? Beziehungsweise ist es vielleicht besser, wenn man anstatt "Strahlung" den Begriff "Energie" verwendet. Das kommt aufs gleiche raus, denn Strahlung ist ja quasi nichts anderes als Energie. Und Energie kann nicht einfach verschwinden. Wenn wir also eine Strahlungsbilanz für die Erde erstellen, müssen wir darauf achten, dass wir nichts übersehen. Die gesamte Menge an Energie im System muss immer gleich bleiben, sonst haben wir irgendwo einen Fehler gemacht.

Ich werde es mir jetzt sparen, diese Bilanz wirklich mathematisch exakt zu erstellen, mit allen Zahlenwerten und so weiter. Es geht jetzt ums Prinzip und um zwei wichtige Punkte. Erstens: Wir sind hier nicht auf irgendwelche Vermutungen angewiesen. Strahlung zu messen ist etwas, was wir können. Und auch tun. Es ist vor allem auch keine obskure Geheimwissenschaft, sondern in der gesamten Physik absolut grundlegend. Nicht nur, wenn es um den Klimwandel geht. Wir WISSEN, wie sich Objekte verhalten, die angestrahlt werden. Wir wissen, wie und unter welchen Umständen sie Strahlung aufnehmen, reflektieren, sich erwärmen, abkühlen, und so weiter. Dieses WISSEN existiert schon seit langer Zeit und bildet eine der Grundlagen unserer gesamten Naturwissenschaft. Wer behauptet, wir könnten nicht verstehen, wie es mit der Strahlung zwischen Sonne und Erde aussieht, behauptet damit zwangsläufig auch, dass die moderne Naturwissenschaft falsch ist. Der zweite wichtige Punkt ist das, was wir "Treibhauseffekt" nennen. Darüber habe ich sehr ausführlich schon in Folge 241 der Sternengeschichten gesprochen. Deswegen hier nur die Kurzversion: Seit dem 19. Jahrhundert wissen wir, dass die Zusammensetzung der Erdatmosphäre einen Einfluss auf die Menge an Strahlung hat, die einerseits aus dem All auf den Boden gelangen kann und andererseits von dort zurück ins All. Die Strahlung der Sonne die auf die Erde trifft, ist kurzwellig. Wenn sie die Erde dann erwärmt, gibt die diese aufgenommene Energie aber in Form langwelligerer Wärmestrahlung wieder ab. Manche Moleküle - die sogenannten Treibhausgase - lassen kurzwellige Strahlung passieren, langwellige aber nicht. Wie das genau funktioniert könnt ihr in Folge 241 nachhören, das Resultat aber ist der Treibhauseffekt. Je mehr Treibhausgase wie zum Beispiel Kohlendioxid, Methan oder Wasserdampf wir in der Atmosphäre haben, desto weniger Wärmestrahlung kann die Erde zurück ins All abstrahlen. Und desto weiter heizt sie sich auf.

Womit wir wieder bei der Strahlungsbilanz wären. Denn das ist natürlich ein Faktor, den wir dort berücksichtigen müssen. Wir können ja auch die Menge an Treibhausgasen in der Atmosphäre messen. Und müssen den Treibhauseffekt in der Bilanz berücksichtigen. Würde man einfach so tun, als wären gar keine Treibhausgase in der Atmosphäre oder als hätten sie keinen Effekt, dann wäre die Strahlungsbilanz am Ende falsch. Die Rechnung geht nur dann auf, wenn wir den menschengemachten Treibhauseffekt inkludieren. Trotz aller Komplexität der Klimaforschung ist es also völlig klar und unbestritten, dass die Erde sich erwärmt. Das ist keine Vermutung, das ist keine reine Behauptung, sondern das Resultat ganz konkreter Messungen und genau das, was uns die selben Naturgesetze sagen, die auch den Rest der Naturwissenschaft bestimmen.

Und wir können uns auch nicht aus der Affaire ziehen in dem wir behaupten, das ganze Kohlendioxid wäre gar nicht von uns Menschen verursacht worden. Es gibt zwar jede Menge natürliche Prozesse, die ebenfalls CO2 in die Atmosphäre entlassen. Das ist der sogenannte Kohlenstoffzyklus, den ich sehr ausführlich in Folge 242 der Sternengeschichten vorgestellt habe. Aber in diesen stabilen Kreislauf haben wir Menschen vor knapp 150 Jahren massiv eingegriffen. Wir haben Kohlenstoff in Form der fossilen Brennstoffe aus der Erde gegraben, in unseren Autos, Häusern, Kraftwerken und Fabriken verbrannt und so Kohlendioxid in die Atmosphäre entlassen. In geologisch enorm kurzer Zeit haben wir enorm große Mengen an CO2 freigesetzt; CO2 das eigentlich für sehr, sehr viel längere Zeiträume in der Erde gespeichert hätte bleiben sollen. In einem einzigen Jahr pusten wir so viel CO2 in die Luft wie sich in circa einer Million Jahre durch die natürlichen Kreisläufe in der Erde eingelagert hat. Es ist nicht überraschend, dass das die Dinge ein wenig durcheinander bringt. Wir sehen an den Messungen, dass die Menge an CO2 seit der industriellen Revolution im 19. Jahrhundert kontinuierlich steigt, genau so wie es zu erwarten war, als wir angefangen haben, fossile Brennstoffe zu nutzen. Wir sehen, wie gleichzeitig die Temperatur der Atmosphäre ansteigt, genau so wie es zu erwarten war, weil CO2 ein Treibhausgas ist. Wir können anhand von chemischen Unterschieden im Kohlenstoff sogar eindeutig feststellen, dass es das CO2 aus den fossilen Brennstoffen ist, dass sich in unserer Atmosphäre anreichert. Wenn man also nicht die komplette Wissenschaft leugnet, dann folgt aus all dem ohne jeden Zweifel: Wir Menschen haben durch unsere Aktivitäten eine zusätzliche Erwärmung der Erde verursacht. Der Klimawandel ist menschengemacht.

Und selbst wenn er es nicht wäre - was nicht stimmt! - würde das nichts daran ändern, dass dieser Klimawandel schlecht für uns ist. Ja, wir wissen, dass es auch in der Vergangenheit der Erde immer wieder Änderungen im Klima gegeben hat. Es gab Phasen in der Geschichte unseres Planeten, in dem es wesentlich heißer war als heute. Es gab auch Zeiten, in denen die Erde sehr viel kälter war. Ganz ohne Menschen. Ich habe davon in den Folgen 55 und 209 mehr erzählt. Daraus folgt aber erstens nicht, dass wir Menschen nicht auch in der Lage sind, das Klima zu verändern. Und zweitens ist das, was jetzt passiert, etwas völlig anderes. Die früheren Veränderungen im Klima haben sich im Laufe von sehr langen Zeiträumen abgespielt. Jetzt läuft die Erwärmung der Erde dramatisch schneller ab. Das ist auch der Grund, warum der Begriff "Klimawandel" eigentlich völlig irreführend ist. Es ist eben nicht einfach "nur" ein weiterer Wandel des Klimas in der Geschichte der Erde. Das, was wir jetzt erleben, ist eine Klimakrise. Die uns alle besorgt machen sollte. Selbst wenn man sich auf einen egoistischen Standpunkt zurückzieht und sich darüber freut, dass es jetzt im Winter nicht mehr so kalt ist. Denn eine globale Erderwärmung ist eben global! Wenn es bei uns im Winter nicht mehr so kalt ist, ist es im Sommer dafür sehr viel heißer. Sommerliche Höchsttemperaturen in Mitteleuropa von 40 Grad Celsius waren bisher die Ausnahme. In Zukunft werden sie regelmäßig auftreten. Und dort wo es jetzt schon heiß ist, wird es noch heißer werden. Vor allem aber heißt Erderwärmung ja nicht nur, dass alles einfach nur wärmer wird. Zu Beginn habe ich gesagt, dass es nicht nur um Strahlung geht, sondern um Energie. Klimawandel bedeutet, dass wir immer mehr Energie in die Atmosphäre stecken. Und deswegen dort alles sehr viel heftiger ablaufen wird als jetzt. Extremes Wetter wird häufiger. Dürre, Überschwemmungen, Waldbrände: All das wird durch immer mehr Energie in der Atmosphäre angefeuert. Die globalen Luft- und Wasserströmungen werden durcheinander gebracht was eben AUCH dazu führen kann, dass Luft, die sich ansonsten nur in der Nähe der Pole bewegt, nun auch ab und zu Ausflüge in gemäßigtere Breiten macht. Und dann haben wir - trotz Erderwärmung - immer wieder massive Kältewellen.

Ich weiß, das klingt alles sehr katastrophal. Das will man nicht hören. Aber es IST eben leider auch katastrophal und es wird nicht weniger unangenehm, wenn wir so tun, als wäre nichts. Das Problem bei der Klimakrise ist ja, dass wir sie uns immer irgendwie in der Zukunft vorstellen. Dort ist sie aber nicht; sie ist in der Gegenwart und wir stecken mitten drin. Selbst wenn wir heute aufhören würden, neue Treibhausgase freizusetzen - was wir nicht tun, ganz im Gegenteil - aber selbst wenn, dann würde das erstmal noch keinen großen Effekt haben. Denn die ganzen Treibhausgase die jetzt schon in der Atmosphäre vorhanden sind, verschwinden ja nicht einfach. Sie können dort für Jahrzehnte bis Jahrtausende bleiben. Wir haben den Zeitpunkt längst verpasst, an dem wir die Klimakrise abwenden hätten können. Jetzt geht es nur noch darum zu entscheiden, wie schlimm sie werden wird.

Und natürlich ist es ein wenig entmutigend, wenn man als einzelner Mensch vor dem gesamten Planeten steht. Wie soll man das aufhalten; wie soll man da etwas dagegen tun? Wir müssen auf dem gleichen Weg aus der Krise hinaus, auf dem wir hinein geschlittert sind: Alle zusammen! Das ganze CO2 ist ja nicht plötzlich aus dem Weltall in unsere Atmosphäre geplumpst. Es ist dort, weil einzelne Menschen Dinge gemacht haben, die für sich allein genommen keine Auswirkungen haben. In Summe aber schon. Weil wir alle Tag für Tag kleine, unscheinbare Entscheidungen getroffen haben. Als Privatpersonen. Als Verantwortliche in den Firmen in denen wir arbeiten. Als Politikerinnen und Politiker. Und so weiter. Wir alle, als Summe sehr vieler einzelner Menschen haben die ganzen Treibhausgase in die Atmosphäre gebracht. Und es ist falsch zu behaupten, es könnte jetzt, wo der ganze Dreck da drin ist, ein einzelner Mensch nichts dagegen tun. Eine einzige Person allein kann natürlich nichts machen. Aber wir alle zusammen schon. Wir können die Lösung des Problems nicht auf die Zukunft schieben. Ja, es lohnt sich, an so etwas der Kernfusion zu forschen. Es lohnt sich, Wasserstoffantriebe zu untersuchen. Und so weiter. Das alles sind spannende Technologien. Aber sie werden eben erst in der Zukunft verfügbar sein. Dann ist die Sache mit der Klimakrise aber schon längst erledigt, auf die eine oder die andere Weise. Wir müssen jetzt etwas tun. Und es GIBT ja schon alle Technologien, die wir brauchen würden, um der Klimakrise entgegen zu treten. Wir wissen, wie man Energie produzieren kann, ohne Treibhausgase freizusetzen. Wir wissen, welche unserer Tätigkeiten klimaschädlich sind und welche Alternativen es gibt. Wir müssen nicht warten, bis irgendeine Wundermaschine erfunden wird, die uns retten kann. Wir müssen uns halt einfach nur ein wenig verändern.

Wir können die Lösung der Probleme auch nicht auf “die anderen” schieben. Wenn alle darauf warten, bis "die anderen" - wer auch immer das sein soll - endlich mal was tun, wird gar nichts getan. WIR müssen uns um die Lösung kümmern. Jeder einzelne von uns. All unsere Handlungen haben Konsequenzen. Wir können Einfluss nehmen. Durch das, was wir als Privatpersonen in unserem Alltag tun. Durch die Politikerinnen und Politiker die wir wählen. Durch die Produkte von Firmen die wir kaufen oder nicht kaufen. Durch das was wir essen, wie wir uns fortbewegen und durch das was wir fordern, durch das was wir kommunizieren. Wir Menschen sind ja eigentlich nicht dumm. In den letzten 150 Jahren haben wir grandiose Fortschritte gemacht. Die Lebensgrundlage aller Menschen hat sich verbessert; wir haben die Welt und das Universum auf völlig neue Art und Weise verstanden. Wir haben Dinge geschaffen, die sich unsere Vorfahren nicht einmal vorstellen können. Wir dürfen eben nur nicht die Augen vor dem Preis verschließen, den wir dafür gezahlt haben. Die Klimakrise gehört zu den negativen Folgen des Fortschritts. Das kann und darf man nicht ignorieren. Wir Menschen sind nicht dumm. Wir können uns ändern; darin sind wir eigentlich sogar recht gut. Wir wissen, was wir tun müssen. Also tun wir es doch. Die Erde ist zu einzigartig im Universum, um sie zu ruinieren.

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Sternengeschichten Folge 434: Der (menschengemachte) Klimawandel

Ich habe in vergangenen Folgen der Sternengeschichten immer wieder mal über den Klimawandel gesprochen. Und werde das mit Sicherheit auch in Zukunft immer wieder tun. Es gibt kaum ein Thema, das so dauerhaft so enorm relevant für uns Menschen ist. Immerhin geht es um nichts weniger als um den Planeten auf dem wir leben. Um den EINZIGEN Planeten den wir kennen, auf dem Menschen überhaupt leben können. Und selbst wenn wir irgendwann mal irgendwo im All eine echte "zweite Erde" finden sollten, dann ist die viel zu weit entfernt, als das wir etwas damit anfangen könnten. Wenn man es etwas alarmistisch ausdrücken möchte, dann geht es beim Klimawandel darum, dass wir gerade dabei sind, den einzigen bekannten bewohnbaren Planeten unbewohnbar zu machen. Andererseits ist das aber auch nicht sonderlich übertrieben. Es ist durchaus angebracht, angesichts des Klimawandels alarmistisch zu sein. Und man kann sich auch gar nicht zu viel mit diesem Thema beschäftigen. Auch wenn man denkt, man hätte schon alles dazu gehört. Denn wenn wir Menschen wirklich schon alles dazu gehört hätten UND auch verinnerlicht, dann würde die Welt heute nicht so aussehen, wie sie es tut.

Aber fangen wir mal bei einer ganz anderen Frage an: Was hat eigentlich ein Astronom wie ich zu dem Thema zu sagen? Klimaforschung ist keine Astronomie, wieso glaube ich, dass ich da was relevantes dazu sagen kann? Und ja, Klimaforschung IST keine Astronomie. Und ich bin kein Klimaforscher. Aber zumindest auf einem sehr grundlegenden Level geht es beim Klimawandel darum, zu verstehen, wie ein Planet funktioniert. Und da hat die Astronomie natürlich schon auch etwas zu sagen. Und auch wenn es beim Klimawandel darum geht, wie wir Menschen uns verhalten und wie wir die Atmosphäre der Erde verändern, liegt dem ganzen doch die Wechselwirkung zwischen Erde und Sonne zugrunde. Es geht um die Art und Weise, wie die Sonnenstrahlung auf die Erde trifft und was dort mit ihr passiert. Und auch hier hat die Astronomie das eine oder andere beizutragen.

Das ändert nichts daran, dass Klimaforschung eine enorm komplexe Disziplin ist. Eben weil so viele verschiedene Wissenschaften zusammenkommen und zusammenarbeiten müssen. Immerhin ist ja auch die Erde ein sehr komplexes System. So gut wie ALLES spielt eine Rolle, wenn es ums Klima geht. Man muss die Atmosphäre verstehen, die Ozeane und die Kontinente. Man braucht die chemischen Prozesse, die geologischen und die astronomischen Vorgänge. Es geht darum, was wir Menschen treiben und es geht darum, was mit Pflanzen, Tieren und den Mikroorganismen passiert. Und so weiter. Diese enorme Komplexität kann ein wenig abschreckend wirken. Und viele Menschen behaupten auch, dass man genau deswegen ja überhaupt nicht wissen könne, was mit dem Klima passiert und vor allem nicht behaupten kann, dass wir Menschen was mit der Angelegenheit zu tun haben. Wenn alles so kompliziert ist, kann sich ja niemand so genau auskennen…

Was aber natürlich so nicht stimmt. Die Grundlagen des ganzen sind nämlich gar nicht so kompliziert. Die kann man sehr gut erklären und verstehen und deswegen werde ich das jetzt machen. Im Wesentlichen geht es um etwas, das man "Strahlungsbilanz" nennt. Also um die Fragen: Wie viel Strahlung gelangt von der Sonne auf die Erde? Was passiert dort damit? Und wie viel Strahlung gelangt von dort wieder zurück ins Weltall? Beziehungsweise ist es vielleicht besser, wenn man anstatt "Strahlung" den Begriff "Energie" verwendet. Das kommt aufs gleiche raus, denn Strahlung ist ja quasi nichts anderes als Energie. Und Energie kann nicht einfach verschwinden. Wenn wir also eine Strahlungsbilanz für die Erde erstellen, müssen wir darauf achten, dass wir nichts übersehen. Die gesamte Menge an Energie im System muss immer gleich bleiben, sonst haben wir irgendwo einen Fehler gemacht.

Ich werde es mir jetzt sparen, diese Bilanz wirklich mathematisch exakt zu erstellen, mit allen Zahlenwerten und so weiter. Es geht jetzt ums Prinzip und um zwei wichtige Punkte. Erstens: Wir sind hier nicht auf irgendwelche Vermutungen angewiesen. Strahlung zu messen ist etwas, was wir können. Und auch tun. Es ist vor allem auch keine obskure Geheimwissenschaft, sondern in der gesamten Physik absolut grundlegend. Nicht nur, wenn es um den Klimwandel geht. Wir WISSEN, wie sich Objekte verhalten, die angestrahlt werden. Wir wissen, wie und unter welchen Umständen sie Strahlung aufnehmen, reflektieren, sich erwärmen, abkühlen, und so weiter. Dieses WISSEN existiert schon seit langer Zeit und bildet eine der Grundlagen unserer gesamten Naturwissenschaft. Wer behauptet, wir könnten nicht verstehen, wie es mit der Strahlung zwischen Sonne und Erde aussieht, behauptet damit zwangsläufig auch, dass die moderne Naturwissenschaft falsch ist. Der zweite wichtige Punkt ist das, was wir "Treibhauseffekt" nennen. Darüber habe ich sehr ausführlich schon in Folge 241 der Sternengeschichten gesprochen. Deswegen hier nur die Kurzversion: Seit dem 19. Jahrhundert wissen wir, dass die Zusammensetzung der Erdatmosphäre einen Einfluss auf die Menge an Strahlung hat, die einerseits aus dem All auf den Boden gelangen kann und andererseits von dort zurück ins All. Die Strahlung der Sonne die auf die Erde trifft, ist kurzwellig. Wenn sie die Erde dann erwärmt, gibt die diese aufgenommene Energie aber in Form langwelligerer Wärmestrahlung wieder ab. Manche Moleküle - die sogenannten Treibhausgase - lassen kurzwellige Strahlung passieren, langwellige aber nicht. Wie das genau funktioniert könnt ihr in Folge 241 nachhören, das Resultat aber ist der Treibhauseffekt. Je mehr Treibhausgase wie zum Beispiel Kohlendioxid, Methan oder Wasserdampf wir in der Atmosphäre haben, desto weniger Wärmestrahlung kann die Erde zurück ins All abstrahlen. Und desto weiter heizt sie sich auf.

Womit wir wieder bei der Strahlungsbilanz wären. Denn das ist natürlich ein Faktor, den wir dort berücksichtigen müssen. Wir können ja auch die Menge an Treibhausgasen in der Atmosphäre messen. Und müssen den Treibhauseffekt in der Bilanz berücksichtigen. Würde man einfach so tun, als wären gar keine Treibhausgase in der Atmosphäre oder als hätten sie keinen Effekt, dann wäre die Strahlungsbilanz am Ende falsch. Die Rechnung geht nur dann auf, wenn wir den menschengemachten Treibhauseffekt inkludieren. Trotz aller Komplexität der Klimaforschung ist es also völlig klar und unbestritten, dass die Erde sich erwärmt. Das ist keine Vermutung, das ist keine reine Behauptung, sondern das Resultat ganz konkreter Messungen und genau das, was uns die selben Naturgesetze sagen, die auch den Rest der Naturwissenschaft bestimmen.

Und wir können uns auch nicht aus der Affaire ziehen in dem wir behaupten, das ganze Kohlendioxid wäre gar nicht von uns Menschen verursacht worden. Es gibt zwar jede Menge natürliche Prozesse, die ebenfalls CO2 in die Atmosphäre entlassen. Das ist der sogenannte Kohlenstoffzyklus, den ich sehr ausführlich in Folge 242 der Sternengeschichten vorgestellt habe. Aber in diesen stabilen Kreislauf haben wir Menschen vor knapp 150 Jahren massiv eingegriffen. Wir haben Kohlenstoff in Form der fossilen Brennstoffe aus der Erde gegraben, in unseren Autos, Häusern, Kraftwerken und Fabriken verbrannt und so Kohlendioxid in die Atmosphäre entlassen. In geologisch enorm kurzer Zeit haben wir enorm große Mengen an CO2 freigesetzt; CO2 das eigentlich für sehr, sehr viel längere Zeiträume in der Erde gespeichert hätte bleiben sollen. In einem einzigen Jahr pusten wir so viel CO2 in die Luft wie sich in circa einer Million Jahre durch die natürlichen Kreisläufe in der Erde eingelagert hat. Es ist nicht überraschend, dass das die Dinge ein wenig durcheinander bringt. Wir sehen an den Messungen, dass die Menge an CO2 seit der industriellen Revolution im 19. Jahrhundert kontinuierlich steigt, genau so wie es zu erwarten war, als wir angefangen haben, fossile Brennstoffe zu nutzen. Wir sehen, wie gleichzeitig die Temperatur der Atmosphäre ansteigt, genau so wie es zu erwarten war, weil CO2 ein Treibhausgas ist. Wir können anhand von chemischen Unterschieden im Kohlenstoff sogar eindeutig feststellen, dass es das CO2 aus den fossilen Brennstoffen ist, dass sich in unserer Atmosphäre anreichert. Wenn man also nicht die komplette Wissenschaft leugnet, dann folgt aus all dem ohne jeden Zweifel: Wir Menschen haben durch unsere Aktivitäten eine zusätzliche Erwärmung der Erde verursacht. Der Klimawandel ist menschengemacht.

Und selbst wenn er es nicht wäre - was nicht stimmt! - würde das nichts daran ändern, dass dieser Klimawandel schlecht für uns ist. Ja, wir wissen, dass es auch in der Vergangenheit der Erde immer wieder Änderungen im Klima gegeben hat. Es gab Phasen in der Geschichte unseres Planeten, in dem es wesentlich heißer war als heute. Es gab auch Zeiten, in denen die Erde sehr viel kälter war. Ganz ohne Menschen. Ich habe davon in den Folgen 55 und 209 mehr erzählt. Daraus folgt aber erstens nicht, dass wir Menschen nicht auch in der Lage sind, das Klima zu verändern. Und zweitens ist das, was jetzt passiert, etwas völlig anderes. Die früheren Veränderungen im Klima haben sich im Laufe von sehr langen Zeiträumen abgespielt. Jetzt läuft die Erwärmung der Erde dramatisch schneller ab. Das ist auch der Grund, warum der Begriff "Klimawandel" eigentlich völlig irreführend ist. Es ist eben nicht einfach "nur" ein weiterer Wandel des Klimas in der Geschichte der Erde. Das, was wir jetzt erleben, ist eine Klimakrise. Die uns alle besorgt machen sollte. Selbst wenn man sich auf einen egoistischen Standpunkt zurückzieht und sich darüber freut, dass es jetzt im Winter nicht mehr so kalt ist. Denn eine globale Erderwärmung ist eben global! Wenn es bei uns im Winter nicht mehr so kalt ist, ist es im Sommer dafür sehr viel heißer. Sommerliche Höchsttemperaturen in Mitteleuropa von 40 Grad Celsius waren bisher die Ausnahme. In Zukunft werden sie regelmäßig auftreten. Und dort wo es jetzt schon heiß ist, wird es noch heißer werden. Vor allem aber heißt Erderwärmung ja nicht nur, dass alles einfach nur wärmer wird. Zu Beginn habe ich gesagt, dass es nicht nur um Strahlung geht, sondern um Energie. Klimawandel bedeutet, dass wir immer mehr Energie in die Atmosphäre stecken. Und deswegen dort alles sehr viel heftiger ablaufen wird als jetzt. Extremes Wetter wird häufiger. Dürre, Überschwemmungen, Waldbrände: All das wird durch immer mehr Energie in der Atmosphäre angefeuert. Die globalen Luft- und Wasserströmungen werden durcheinander gebracht was eben AUCH dazu führen kann, dass Luft, die sich ansonsten nur in der Nähe der Pole bewegt, nun auch ab und zu Ausflüge in gemäßigtere Breiten macht. Und dann haben wir - trotz Erderwärmung - immer wieder massive Kältewellen.

Ich weiß, das klingt alles sehr katastrophal. Das will man nicht hören. Aber es IST eben leider auch katastrophal und es wird nicht weniger unangenehm, wenn wir so tun, als wäre nichts. Das Problem bei der Klimakrise ist ja, dass wir sie uns immer irgendwie in der Zukunft vorstellen. Dort ist sie aber nicht; sie ist in der Gegenwart und wir stecken mitten drin. Selbst wenn wir heute aufhören würden, neue Treibhausgase freizusetzen - was wir nicht tun, ganz im Gegenteil - aber selbst wenn, dann würde das erstmal noch keinen großen Effekt haben. Denn die ganzen Treibhausgase die jetzt schon in der Atmosphäre vorhanden sind, verschwinden ja nicht einfach. Sie können dort für Jahrzehnte bis Jahrtausende bleiben. Wir haben den Zeitpunkt längst verpasst, an dem wir die Klimakrise abwenden hätten können. Jetzt geht es nur noch darum zu entscheiden, wie schlimm sie werden wird.

Und natürlich ist es ein wenig entmutigend, wenn man als einzelner Mensch vor dem gesamten Planeten steht. Wie soll man das aufhalten; wie soll man da etwas dagegen tun? Wir müssen auf dem gleichen Weg aus der Krise hinaus, auf dem wir hinein geschlittert sind: Alle zusammen! Das ganze CO2 ist ja nicht plötzlich aus dem Weltall in unsere Atmosphäre geplumpst. Es ist dort, weil einzelne Menschen Dinge gemacht haben, die für sich allein genommen keine Auswirkungen haben. In Summe aber schon. Weil wir alle Tag für Tag kleine, unscheinbare Entscheidungen getroffen haben. Als Privatpersonen. Als Verantwortliche in den Firmen in denen wir arbeiten. Als Politikerinnen und Politiker. Und so weiter. Wir alle, als Summe sehr vieler einzelner Menschen haben die ganzen Treibhausgase in die Atmosphäre gebracht. Und es ist falsch zu behaupten, es könnte jetzt, wo der ganze Dreck da drin ist, ein einzelner Mensch nichts dagegen tun. Eine einzige Person allein kann natürlich nichts machen. Aber wir alle zusammen schon. Wir können die Lösung des Problems nicht auf die Zukunft schieben. Ja, es lohnt sich, an so etwas der Kernfusion zu forschen. Es lohnt sich, Wasserstoffantriebe zu untersuchen. Und so weiter. Das alles sind spannende Technologien. Aber sie werden eben erst in der Zukunft verfügbar sein. Dann ist die Sache mit der Klimakrise aber schon längst erledigt, auf die eine oder die andere Weise. Wir müssen jetzt etwas tun. Und es GIBT ja schon alle Technologien, die wir brauchen würden, um der Klimakrise entgegen zu treten. Wir wissen, wie man Energie produzieren kann, ohne Treibhausgase freizusetzen. Wir wissen, welche unserer Tätigkeiten klimaschädlich sind und welche Alternativen es gibt. Wir müssen nicht warten, bis irgendeine Wundermaschine erfunden wird, die uns retten kann. Wir müssen uns halt einfach nur ein wenig verändern.

Wir können die Lösung der Probleme auch nicht auf “die anderen” schieben. Wenn alle darauf warten, bis "die anderen" - wer auch immer das sein soll - endlich mal was tun, wird gar nichts getan. WIR müssen uns um die Lösung kümmern. Jeder einzelne von uns. All unsere Handlungen haben Konsequenzen. Wir können Einfluss nehmen. Durch das, was wir als Privatpersonen in unserem Alltag tun. Durch die Politikerinnen und Politiker die wir wählen. Durch die Produkte von Firmen die wir kaufen oder nicht kaufen. Durch das was wir essen, wie wir uns fortbewegen und durch das was wir fordern, durch das was wir kommunizieren. Wir Menschen sind ja eigentlich nicht dumm. In den letzten 150 Jahren haben wir grandiose Fortschritte gemacht. Die Lebensgrundlage aller Menschen hat sich verbessert; wir haben die Welt und das Universum auf völlig neue Art und Weise verstanden. Wir haben Dinge geschaffen, die sich unsere Vorfahren nicht einmal vorstellen können. Wir dürfen eben nur nicht die Augen vor dem Preis verschließen, den wir dafür gezahlt haben. Die Klimakrise gehört zu den negativen Folgen des Fortschritts. Das kann und darf man nicht ignorieren. Wir Menschen sind nicht dumm. Wir können uns ändern; darin sind wir eigentlich sogar recht gut. Wir wissen, was wir tun müssen. Also tun wir es doch. Die Erde ist zu einzigartig im Universum, um sie zu ruinieren.

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