Erschöpfung statt Gelassenheit - Warum Achtsamkeit die falsche Antwort auf ziemlich jede Frage ist: 01. Stefanie Graefe: Resilienz im Krisenkapitalismus
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Resilienz - dieser Begriff ist seit den 2000er Jahren immer populärer geworden. Alles soll mittlerweile resilient werden: Menschen, hier vor allem deren Psychen, Gesellschaften, Gemeinschaften, aber auch Systeme wie bspw. das Gesundheits- oder Agrarsystem. Woher kommt diese Begeisterung für Resilienz als eine neue Leitnorm?
Die Jenaer Soziologin Stefanie Graefe hat den Begriff in mehreren Büchern genauer untersucht und kommt zu dem Schluss: Resilienz ist vor allem ein Krisenwerkzeug. Es geht darum, sich möglichst flexibel an eine als bedrohlich und krisenhaft erlebte Umgebung anzupassen. Damit das gelingt, muss man durch "Resilienzarbeit" seine Belastbarkeit trainieren. Es geht nicht mehr darum, die Ursachen dieser Krise zu benennen oder gar die Lebensumstände zu ändern. Ein Gespräch über Erschöpfung und ihre Ursachen, Resilienz als individuelle Lösungsstrategie strukturell bedingter Probleme und den Zustand unserer Demokratie.
Und hier verlinke ich Euch die Webseite von Dr. Stefanie Graefe: https://www.soziologie.uni-jena.de/pd-dr-stefanie-graefe
Und hier kommen noch die Links zu den mittlerweile zwei Büchen, die Stefanie Graefe über Resilienz veröffentlich hat:
Stefanie Graefe & Karina Becker (Hrsg.) (2021): Mit Resilienz durch die Krise? Anmerkungen zu einem gefragten Konzept, München: oekom.
Stefanie Graefe (2019): Resilienz im Krisenkapitalismus. Wider das Lob der Anpassungsfähigkeit, Bielefeld: transcript.
https://www.transcript-verlag.de/978-3-8376-4339-8/resilienz-im-krisenkapitalismus/
Kontakt Kathrin Fischer: erschoepfung@posteo.de
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